Das Motorola Razr ist da - ein Klassiker kommt zurück
Es gibt wohl wenig Handys, die auch noch Jahre nach ihrer Einführung im kollektiven Gedächtnis zurückbleiben. Nur eine Handvoll Mobiltelefone hat es geschafft, als Klassiker in die Geschichte einzugehen. Dazu zählen ohne Zweifel das äußerst robuste und langlebige Nokia 3210, das als Begründer der Smartphone Ära geltende iPhone 1 sowie das Motorola Razr V3. Letzteres war vor allem durch seine Aufklappfunktion bekannt, die zu damaliger Zeit ziemlich ungewöhnlich war. Zudem besaß das Gerät zwei Displays und ein sehr elegantes und minimalistisches Design. 15 Jahre nach dem ersten Release bringt Motorola nun eine Neuauflage des Designklassikers auf den Markt, das auf den simplen Namen „Motorola Razr“ hört. Wir verraten euch, was in dem neuen Gerät steckt, welche Parallelen zur Ursprungsversion existieren und was ihr sonst noch über das kürzlich erschienene Smartphone wissen müsst.
Das neue Motorola Razr – das steckt dahinter
Lenovo hat das Motorola Razr (aus dem Englischen: „Razor“ = „Rasierklinge“) vorgestellt – einer technisch grunderneuerten Variante des einstigen V3 Modells. Was verbirgt sich hinter dem neuen Gerät und inwiefern unterscheidet sich dieses von der Ursprungsvariante?
Klappmechanismus des Motorola Razr
Aufgeklappt sieht das Gerät zunächst wie ein ganz normales Smartphone aus. Das Display misst im geöffneten Zustand 6,2 Zoll. Zum Vergleich: Das Samsung Galaxy 10 hat einen 6,1 Zoll großen Bildschirm, genauso wie das iPhone 11. Damit ist das Motorola Razr aufgeklappt kein Tablet bzw. Phablet, sondern (gemessen an den Größenverhältnissen) ein klassisches Smartphone. Beim Zusammenklappen liegen die Displayseiten dicht aufeinander und ermöglichen, dass das Gerät auch im geschlossenen Zustand nicht allzu dick ist. Das Scharnier schließt zudem reibungslos und wirkt im Gegensatz zur Konkurrenz von Samsung & Co. ein wenig ausgereifter. Ist das Gerät geschlossen, steht euch ein zweiter Bildschirm auf der Oberseite des Geräts mit 600 x 800 Pixeln zur Verfügung. Das Hauptdisplay hat 2142 x 876 Bildpunkte.
Hardware beim Motorola Razr
Das Äußere des Motorola Razr macht auf den ersten Eindruck definitiv eine gute Figur. Die Hardware befindet sich hingegen im Mittelfeld der aktuell verfügbaren Smartphones bzw. Phablets: Im Gerät ist ein Snapdragon 710 Chip verbaut. Dieser ist leistungsstark, jedoch bei weitem unter dem, was aktuell in anderen Geräten verbaut wird – im Galaxy 10 befindet sich beispielsweise ein Snapdragon 855 Prozessor. Zudem stehen dem Smartphone 6GB Arbeitsspeicher zur Verfügung sowie 128 GB interner Speicher, der leider nicht aufgestockt werden kann. Auch der Akku besitzt mit 2500 mAh höchstens eine durchschnittliche Leistung. Zudem könnt ihr (aus Platzgründen) für das Gerät lediglich eine eSIM-Karte verwenden. Aktuell gibt es noch nicht viele Anbieter, welche solch eine Karte im Sortiment haben.
Das Motorola Razr bleibt seiner – schlanken – Linie treu
Das neue Motorola Razr ist in zusammengeklapptem Zustand lediglich 14 Millimeter dünn, also ziemlich genau der Durchmesser, den auch das alte Motorola Razr V3 mit 13,9 Millimetern besessen hat. Zum Vergleich: Das Samsung Galaxy Fold besitzt 15,5 Millimeter, das Huawei Mate X jedoch nur 11 Millimeter. Mit diesen Maßen ist das Motorola Razr, trotz einer teilweise schlankeren Konkurrenz, ein äußerst schmales Smartphone. Ausgeklappt sogar noch mehr: Ist das Motorola Razr geöffnet, misst es 6,9 Millimeter. Das Galaxy Fold hat im ausgeklappten Zustand dieselben Maße, das Mate X ist auch hier ein ganzes Stück schlanker mit lediglich 5.4 Millimetern. Auch bei der Aufklapp-Richtung bzw. der Platzierung des Scharniers gibt es beim neuen Gerät Parallelen zur früheren Version. Das Motorola Razr lässt sich nämlich horizontal, also entlang der schmalen Seite, öffnen. Im Gegensatz dazu öffnen sich die Modelle von Samsung, Huawei oder Oppo vertikal. Auf diese Weise haben Letztere im zugeklappten Zustand eine längliche Form – in etwa so wie ein klassisches Smartphone. Das Motorola Razr ist zugeklappt hingegen beinahe quadratisch. Damit setzt es sich nicht nur (optisch) deutlich von seinen Rivalen ab – es bleibt zudem seinem ursprünglichen Design treu.
Das neue Motorola Smartphone ist ein echter Hingucker. Vor allem natürlich wegen seines Aufklapp-Mechanismus. Ähnlich wie beim Galaxy Fold oder beim Mate X, könnt ihr das Gerät nämlich öffnen und schließen. So viel Innovation birgt natürlich auch Risiken. Wo ein Scharnier ist, kann es selbstverständlich auch zu Defekten kommen – vor allem beim Display. Um für euer Gerät die passende Reparaturwerkstatt zu finden, lohnt sich ein Vergleich auf Clickrepair.
Das erste aufklappbare Handy von Motorola war revolutionär
Das 2004 veröffentlichte Motorola Razr V3 galt zu seiner Zeit als revolutionär. Das hat unterschiedliche Gründe. Neben dem zweiten kleinen Display auf der Außenseite und einem äußerst geringen Durchmesser von nur 13.9 Millimetern, hat vor allem die Tatsache für Aufsehen gesorgt, dass sich das Gerät aufklappen ließ. Das war für damalige Verhältnisse mehr als ungewöhnlich. In der Regel besaßen Handys zu der Zeit kein Scharnier. Die meisten Geräte sahen 2004 wie das Symbian S-60, das Nokia 6600 oder das Samsung SGH-i550 aus: Längliche Form, ein kleines Display sowie eine Tastatur mit Druckknöpfen darunter. Durch die Aufklapp-Funktion war das alte Motorola im geschlossenen Zustand beinahe quadratisch. Auf diese Weise nahm es weniger Platz in der Hosentasche ein, zudem konnte man nicht aus Versehen auf die Tasten des Geräts kommen. Dieser Umstand hat viele weitere Hersteller in den Jahren dazu inspiriert, ähnliche Geräte wie das LG U9280, das BenQ-Siemens EF81 oder das Samsung SGH-Z500 auf den Markt zu bringen.
Ein Motorola Smartphone zum Aufklappen – schon wieder!
Aufklappbare Handys sind mit dem Release des ersten iPhones und dem Beginn der Smartphone Ära beinahe komplett verschwunden. Von da an haben All-Screen Geräte den Markt dominiert – ganz ohne Scharnier, dafür mit einem großen Bildschirm, der die analoge Tastatur durch eine digitale ersetzte. Vor einigen Jahren hat das Smartphone zum Aufklappen aber eine Art Renaissance erfahren. Geräte wie das Samsung Galaxy Fold, das Huawei Mate X oder das Oppo Foldable Phone haben vorgemacht, wohin der Trend der nächsten Smartphone Generation geht. Heute bringen so ziemlich alle großen Hersteller ein faltbares Smartphone auf den Markt oder befinden sich hierzu gerade in der Entwicklung. Das Telefon zum Aufklappen ist damit wieder zurück. Insofern macht es durchaus Sinn, dass auch Motorola an einer entsprechenden Variante gearbeitet und nun mit dem Motorola Razr auf den Markt gebracht hat. Darüber hinaus steht die Veröffentlichung dieses Foldable Phones unter einem besonderen Vorzeichen. Schließlich war Motorola der Hersteller, der die Aufklapp-Geräte salonfähig gemacht hat. Das macht die Erwartungen an das Motorola Razr natürlich extrem groß.
Welche faltbaren Smartphones gibt es noch?
Wie oben beschrieben, ist das neue Motorola nicht das erste foldable Phone bzw. Phablet auf dem Markt. Auch Samsung und Huawei haben mit dem Galaxy Fold und dem Mate X in der Vergangenheit eigene Versionen eines aufklappbaren Handys auf den Markt gebracht. Wenn ihr wissen wollt, wie gut sich die Geräte im Alltag machen und welche faltbaren Smartphones es außerdem gibt, solltet ihr einen Blick in unseren Ratgeberbereich werfen.