Die wichtigsten Fakten zum Android-Nachfolger Fuchsia

Vor nicht allzu langer Zeit ist ein mit dem Handy telefonierender Mensch auf den Straßen noch eine Seltenheit gewesen. Doch was früher die Ausnahme war, ist heute zur Regel geworden. Inzwischen gehört das Smartphone, neben Schlüssel und Portemonnaie, zu unserer Grundausstattung. Und so verschieden jeder Mensch ist, so bunt und reichhaltig ist auch die Auswahl an Geräten. Was jedoch ein Großteil der aktuell erhältlichen Telefone gemeinsam hat, ist das Betriebssystem. Die mit Abstand meisten Smartphones laufen mit Googles „Android“. Zumindest bis jetzt. Denn seit einiger Zeit gibt es Berichte, dass der amerikanische Technik-Riese an einer Nachfolgeversion seines beliebten Betriebssystems arbeitet. Sie soll „Fuchsia“ heißen. Was ist dran an den Meldungen? Können wir in Zukunft tatsächlich mit einem komplett neuen Betriebssystem rechnen?

Vormachtstellung von Android

Google baut Vormachtstellung mit Fuchsia aus

Berichte über eine technische Neuerung, eine Namensänderung oder den Kurswechsel eines Software-Konzerns sind zwar immer von Bedeutung und bedürfen einer ausführlichen Thematisierung, doch die Meldungen über den Android-Nachfolger Fuchsia ist von besonderer Signifikanz. Denn bei Android handelt es sich nicht nur um ein viel genutztes Betriebssystem, sondern um das mit Abstand meist verwendete weltweit. So wird das OS, abgekürzt für Operating System, auf beinahe allen Smartphones, mit Ausnahme von iOS-Geräten und wenigen anderen genutzt. Egal ob das neue Samsung Galaxy S9, das OnePlus 6 oder das Huawei P20 Pro – auf jedem dieser und vielen weiteren Smartphones läuft Googles Betriebssystem. Soll heißen: Ein möglicher Android-Nachfolger Fuchsia wird weltweit großen Einfluss auf die Smartphone-Nutzung haben und viele Funktionen und Gewohnheiten in der Smartphone-Nutzung, die wir heute kennen, neu definieren.

Grenzen der Macht

Doch natürlich ist es mit dem Einfluss so eine Sache. Denn bei großen Unternehmen wie Google, die viel Macht besitzen, droht auch immer das Risiko, dass sie missbraucht wird. Und das ist kein abstraktes Fallbeispiel, sondern durchaus Realität. So wurde der US-Konzern erst kürzlich zu einer Rekord-Geldstrafe von 4,3 Milliarden Euro verurteilt. Die Brüsseler EU-Kommission hatte in dem Kartellverfahren argumentiert, dass Google das Wettbewerbsrecht verletzt hat, weil es mit seinem Betriebssystem Android seine Vormachtstellung auf dem Smartphone-Markt ausgenutzt hat. Die Kurzfassung: Google benutze Android dazu, um die Verbreitung seiner Suchmaschine voranzutreiben. Und das ist nicht das erste Verfahren dieser Art für Google. So wurde der Konzern letztes Jahr mit einer Geldstrafe von 2,42 Milliarden Euro belegt, weil es seinen Preisvergleichsdienst „Google Shopping“ zur eigenen Machterhaltung missbraucht haben soll. In Hinblick auf den Android-Nachfolger Fuchsia bedeutet das, dass Google hier besonders vorsichtig agieren muss. Denn bei Fuchsia soll es sich nicht nur um ein neues Betriebssystem für Smartphones handeln, es soll darüber hinaus in Zukunft auch für Laptops und Smartwatches dienen.

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Neues Google Betriebssystem Fuchsia

Android-Nachfolger Fuchsia – ein System für alle

Aktuell bietet Google drei unterschiedliche Betriebssysteme an: Android für Smartphones, Chrome OS für Laptops und Wear OS für Smartwatches. Das Außergewöhnliche am Android-Nachfolger Fuchsia ist, dass er zukünftig nicht nur das Betriebssystem auf allen aktuellen Android Smartphones sein soll, sondern eben auch auf Laptops und Smartwatches. Damit wäre Fuchsia in Zukunft ein Betriebssystem für sämtliche mit Google Software betriebenen Geräte. Ein großer Schritt also. Was bringt Google dazu, seine verschiedenen Betriebssysteme gleichschalten zu wollten bzw. durch ein einziges zu ersetzen? Laut Google-Chef Sundar Pichai liegt der Hauptgrund für die Fusion seiner Operating Systems in einer besseren Anwendbarkeit der künstlichen Intelligenz. So wurde von Google in den vergangenen Jahren immer weiter im Bereich der „AI“ („artificial intelligence“) geforscht. Hierbei seien die bestehenden Betriebssysteme Android, Chrome OS und Wear OS irgendwann an ihre Grenzen gestoßen. Fuchsia soll hier Abhilfe schaffen, indem es komplett programmiert und auf den Gebrauch von künstlicher Intelligenz ausgerichtet wird. Dies schließt auch den Bereich der Sprachsteuerung und eine verbesserte Update- und Datensicherheit mit ein. Insgesamt soll der Android-Nachfolger Fuchsia also smarter und sicherer werden.

Das ist vom Android Nachfolger Fuchsia zu erwarten

Fuchsia ersetzt bald Android

Eine wichtige Information zuerst: Laut Berichten plant Google, den Android-Nachfolger Fuchsia bereits innerhalb von fünf Jahren auf allen Smartphones etabliert zu haben. Ob dies in der angegebenen Zeitspanne umzusetzen ist, bleibt zunächst abzuwarten. Was über das neue System jedoch bereits gesagt werden kann, ist dass es nicht mehr auf dem Betriebssystemkern „Linux“ basiert, sondern auf „Zircon“, einem sogenannten Micro-Kernel. Zudem soll es für den Android-Nachfolger Fuchsia in Zukunft auf allen End-Geräten einen einheitlichen Look bzw. Benutzeroberfläche geben. Dieser Look orientiert sich, einer früh veröffentlichten Testversion des Technik-Portals „9to5 Google“ nach, an einer Darstellung auf mobilen Geräten - und weg von einer klassischen Desktop-Ansicht. Dieser Mobile-Only-Ansatz wird vor allem in der Darstellung der zuvor genutzten Apps deutlich, die in langen Liste aus Kacheln einfach übereinander abgebildet werden und per Wischen wieder verschwinden. Auch die Darstellung mehrerer Apps gleichzeitig per Split-Screen ist bereits jetzt auf einigen Smartphones möglich und bei Fuchsia unkompliziert zu erreichen. Durch simples drag-and-drop lassen sich die einzelnen übereinander dargestellten App-Kacheln beliebig kombinieren. Die Nutzung von Fuchsia, so viel lässt sich schon jetzt sagen, ist weitaus einfacher und intuitiver als beim aktuellen Android. Mit welchen weiteren Funktionen Androids Nachfolger Fuchsia aufwartet, wie die Benutzeroberfläche letzten Endes aussehen wird und wann es tatsächlich zu nutzen sein wird, wird sich jedoch erst in näherer Zukunft zeigen.

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