Die gängigsten Akku Mythen und was wirklich dran ist
„Ein Akku muss immer vollständig aufgeladen werden.“ Diese Aussage hört man immer wieder. Doch warum wird einem dazu geraten und ist dieser Rat überhaupt richtig? Viele Nutzer sind verwirrt und befolgen ohne Hinterfragung oftmals jahrelang diverse Vorschriften in der Hoffnung, die Leistungsfähigkeit ihres Akkus länger zu erhalten. Doch meistens sind diese Ratschläge reine Mythen, die zu überhaupt nichts führen. Gerade wenn es um Smartphones geht, sind Akku Mythen weit verbreitet und reichen von Statements wie „Man darf ein Smartphone Akku erst dann aufladen, wenn er vollständig aufgebraucht ist“, bis hin zum „Memory Effekt“. Wir haben die fünf häufigsten Akku Mythen geprüft und verraten euch, was wirklich dran ist.
Ein Smartphone Akku muss vollständig aufgeladen werden
Einer der häufigsten Ratschläge, wenn es um Smartphone Akkus geht, ist „Ein Smartphone muss immer vollständig aufgeladen werden“. Laut Volksmund schadet das häufige Ein- und Ausstecken dem Akku und führt zu einer verkürzten Lebensdauer. Diese Aussage ist aber komplett falsch. Moderne Akkus müssen nicht komplett aufgeladen werden. Laut Experten liegt der optimale Ladezustand bei 30 bis 70 Prozent. Das vollständige Aufladen eines Smartphone Akkus führt sogar zum genauen Gegenteil: Es lässt den Akku schneller altern. Dasselbe gilt bei dem vollen Aufbrauchen eines Akkus: Fällt die Akkuleistung auf Null Prozent, so sinkt die Spannung unter die Entladeschlussspannung. Dies kann zu einer langfristigen Schädigung des Akkus führen.
Weitverbreiteter Akku Mythos: das „falsche Netzteil“
Ein weiterer Akku Mythos: Das falsche Netzteil. Gerade Hersteller raten Smartphone-Nutzern dazu, ausschließlich Original-Ladegeräte zu verwenden, da Ladegeräte anderer Marken zu Akkuschädigungen führen sollen. Diese Warnung ist aber vollkommen unbegründet und wurde längst wiederlegt. Grundsätzlich kann jedes passende Ladegerät zum Aufladen des Akkus verwendet werden. Wichtig ist, dass das verwendete Ladegerät TÜV-geprüft und CE-zertifiziert ist. Daher gilt bei Ladegeräten unbekannter Hersteller oder Produkte aus dem Ausland große Vorsicht. Gerade billige Schnäppchen aus Fernost können Sicherheitsmängel aufweisen und ein Smartphone durch Spannungsschwankungen schädigen.
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Der mysteriöse Memory Effekt und seine Folgen
Immer wieder ist die Rede vom Memory Effekt. Dieser besagt, dass der Smartphone Akku sich den letzten Ladezustand merkt und bei jeder weiteren Aufladung nur noch bis dahin auflädt. Deshalb sollten Smartphone Nutzer ihr Handy erst dann aufladen, wenn der Akku vollkommen leer ist. Bei diesem Akku Mythos handelt es sich um eine veraltete Halbwahrheit: Früher war die Aussage nämlich vollkommen richtig – es gibt den Memory Effekt also wirklich. Nickel-Cadmium und Nickel-Metallhybrid-Akkus konnten durch ein frühzeitiges Aufladen dauerhaft an Kapazität verlieren. Allerdings sind moderne Smartphone Akkus mittlerweile mit Lithium-Ionen-Akkus ausgestattet und davon nicht betroffen. Seit dem Jahr 2017 sind Nickel-Cadmium-Akkus sogar EU-weit verboten. Gerade neue Modelle von iPhone, Samsung, Huawei und Co. können also auch mit einem Akkustand über 50 Prozent und mehr geladen werden.
Das Laden über Nacht schadet dem Smartphone Akku
Viele Smartphone Nutzer laden ihr Gerät über Nacht, damit sie am nächsten Morgen von einem vollen Akku profitieren, der den ganzen Tag über genutzt werden kann. Doch auch hier geht der Akku Mythos um, dass es bei der Aufladung über Stunden hinweg zu einer Überladung kommen kann, die den Akku auf Dauer schädigt. Keine Angst, auch hierbei handelt es sich um ein überholtes Problem. Moderne Smartphone Akkus sind längst mit einem Ladestopp versehen, der automatisch aktiviert wird, sobald das Gerät vollständig aufgeladen ist. Damit kann kein Handy mehr überladen werden. Der Stopp bewahrt ebenso vor einer Überhitzung des Smartphones und daraus resultierenden Kurzschlüssen. Was aber wahr ist, ist das die Aufladung eines Akkus auf volle 100 Prozent, Lithium-Ionen-Akkus auf Dauer schwächen und die Batterielebensdauer verkürzen kann. Deshalb empfiehlt sich eine Aufladung des Akkus bereits am Abend vorher oder morgens auf dem Weg zur Arbeit.
Beim ersten Laden muss der Akku komplett geladen werden
Fast jeder kennt diese Aussage: Die Akkus von elektronischen Geräten müssen vor dem ersten Einsatz komplett aufgeladen werden. Diese Warnung wurde sogar oftmals auf Gebrauchsanweisungen von elektrischen Zahnbürsten, Kamera Akkus und Co. abgedruckt. Dabei gehen die meisten Nutzer von einer langen Ladezeit von mehr als 12 Stunden aus. Auch diese Vorsichtsmaßnahme ist mittlerweile veraltet. Während ältere Akkutechnologien vor der ersten Inbetriebnahme tatsächlich bis zu 24 Stunden und mehr aufgeladen wurden, ist dies heute vollkommen überflüssig. Die Leistung von modernen Lithium-Ionen-Akkus wird durch eine erste maximale Aufladung keineswegs verbessert. Ihr könnt also direkt nach dem Kauf mit einer kurzen Aufladung starten und euer Smartphone wie gewohnt benutzen.
Die Wahrheit über Akku Mythen auf einen Blick
Alle fünf genannten Akku Mythen sind bis heute weitverbreitet, obwohl sie längst wiederlegt wurden. Wie so oft lohnt es sich auch hier, sich genauer zu informieren und im Zweifelsfall beim Hersteller nachzufragen. Wie ihr euren Smartphone Akku ladet, bleibt euch also komplett selbst überlassen. Wer trotzdem wissen möchte, wie er seinen Akku besser pflegen kann und welche Gefahren beim Akku Aufladen lauern, kann sich hilfreiche Tipps in unserem Smartphone Ratgeber holen.
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