Besitzen Apple-Geräte bald einen iPhone USB-Anschluss?
Es gibt wenige amerikanische Technikkonzerne, die in den vergangenen zehn Jahren so eine Erfolgsgeschichte geschrieben haben wie Apple. Neben Amazon und Facebook gehört der kalifornische Smartphone-Hersteller zweifelsohne zu den Paradebeispielen moderner Technologie-Unternehmen. Das liegt neben der Qualität der iPhones nicht zuletzt auch daran, dass Apple es geschafft hat, seine Smartphones als Lifestyle-Produkte zu inszenieren. Teil dieser Strategie ist es, Apple-Produkte möglichst nur mit sich selbst kompatibel zu machen. Dies zeigt sich unter anderem dadurch, dass alle zehn iPhone-Generationen kein USB-Anschluss besitzen, obwohl dies auf dem übrigen Smartphone-Markt als Standard gilt. Infolgedessen brauchen Apple-Kunden zum Aufladen ihrer iPhones ein Lightning-Kabel. Zumindest bis jetzt. Denn es ist gut möglich, dass es zukünftig einen iPhone USB-Anschluss geben wird.
Der Apple Kosmos
Es gibt viele Beispiele in der Geschichte von Apple, in denen das kalifornische Unternehmen gezielt auf Produkte gesetzt hat, die nur mit sich selbst kompatibel sind. Damit schirmt sich der Konzern bewusst von seinen Konkurrenten ab und versucht, ein Alleinstellungsmerkmal für seine Produkte zu kreieren. Das zeigt sich, neben dem Verwenden des Apple eigenen Ladeanschlusses „Lightning“, vor allem an drei Beispielen:
iTunes
Apples Mediathek iTunes wird dazu benötigt, um Musik auf das iPhone laden zu können. Besonders früher, vor dem Streaming-Zeitalter, hat dies bei vielen Apple-Usern zu Unmut geführt. Denn anders als bei anderen Handys konnten auf iPhones keine Musik-Dateien per Drag-and-Drop Prinzip gezogen und anschließend abgespielt werden. Stattdessen mussten sie zunächst über das Programm iTunes auf das iPhone gespiegelt bzw. mit diesem synchronisiert werden. Erst dann waren sie auf dem iPhone zugänglich. Die eigentlichen Dateien blieben jedoch weiterhin auf dem Laptop. Das iPhone konnte diese lediglich wiedergegeben. Das ist heute noch genau so üblich. Dieser Umstand ist jedoch aufgrund der Art und Weise wie heutzutage Musik konsumiert wird weniger relevant. Songs werden heute überwiegend gestreamt. Eine eigentliche Datei, die sich dazu auf dem Handy befinden muss, ist also keine Voraussetzung mehr dafür, um Musik hören zu können.
Kopfhörerbuchse
Neben seiner hauseigenen Ladebuchse, seit dem iPhone 5 der Lightning-Anschluss, hat Apple kontinuierlich an der Verringerung der Kompatibilität seiner Produkte mit anderen gearbeitet. Ein weiterer Schritt in diese Richtung wurde mit der Vorstellung des iPhone 7 unternommen. Beim 2016 veröffentlichten Gerät wurde erstmals komplett auf den traditionellen 3,5mm Kopfhöreranschluss verzichtet, der in nahezu allen anderen Smartphones verbaut ist. Stattdessen sind iPhone-Benutzer zukünftig für Musik und Akkuladen auf den Lightning-Anschluss angewiesen beziehungsweise müssen die Musik über Bluetooth hören. Heißt unterm Strich: Kopfhörer anderer Hersteller funktionieren nicht mehr mit iPhones der neuen Generationen bzw. nur mit einem entsprechenden Adapter.
Messen
Zudem meidet Apple seit Jahren, seine Produkte auf internationalen Messen zu präsentieren. Während nahezu alle namenhaften Smartphone-Hersteller dort ihre neuen Geräte vorstellen, bleibt Apple diesen Veranstaltungen konsequent fern. Stattdessen stellt das Unternehmen seine Neuerungen auf den hauseigenen „Keynotes“ vor. Akribisch durchgeplanten Präsentationen also, die für Presse- und Öffentlichkeit sowie Apple-Anhänger organisiert werden und die die wichtigsten Neuerungen aus dem Apple Kosmos thematisieren. Diese Events finden meist unmittelbar vor dem Release eines neues iPhones statt.
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Der iPhone USB-Anschluss – Eine Öffnung nach außen?
Falls sich Apple dazu entscheiden sollte, in Zukunft einen iPhone USB-Anschluss in seine Geräte zu verbauen, wäre das tatsächlich ein bedeutender Schritt für das kalifornische Unternehmen. Ein künftiger iPhone USB-Anschluss würde nicht nur ein Aus für den Lightning-Anschluss bedeuten, sondern in der Tat eine Öffnung nach außen. Denn mit einem iPhone USB-Anschluss wäre es auch möglich, mit Kabeln fremder Hersteller den Akku des iPhone aufzuladen. Andersherum könnten Apple-Kunden auch mit einem zukünftigen iPhone-Ladekabel andere Smartphones wie das Samsung Galaxy S9 oder das OnePlus 5T laden. Wenn sich Apple also dazu entscheiden sollte, zukünftig einen iPhone USB-Anschluss in seine Geräte zu verbauen, würde dies einen wichtigen Schritt zur Öffnung seiner Produkte bedeuten.
Wie wahrscheinlich ist der iPhone USB-Anschluss?
Die Chancen, dass Apple-Geräte in Zukunft über einen iPhone USB-Anschluss verfügen, stehen gar nicht schlecht. So wurde bereits Anfang 2017 ein entsprechendes Vorhaben von Apple bekannt. Zudem hieß es auch aus Zuliefererkreisen, dass ein iPhone USB-Anschluss bald Realität werden könnte. Darüber hinaus wäre ein iPhone USB-Anschluss eine konsequente Fortführung der Produktstrategie, die Apple bereits für seine Computer verfolgt. So wurden über die vergangenen Jahre kontinuierlich in den Macbooks, Macbooks Pro und iMacs USB-Anschlüsse installiert. Ein iPhone USB-Anschluss wäre also ein logischer nächster Schritt. Ein weiteres Indiz dafür ist, dass Apple für in diesem Jahr erscheinende iOS-Geräte ein entsprechendes 18 Watt Netzteil mitliefert, das einen noch nicht vorhandenen iPhone USB Anschluss kompensieren soll. Der eigentliche iPhone USB-Anschluss wird für 2019 erwartet.
iPhone USB-Anschluss - Vor- oder Nachteil für Apple?
Was auf der einen Seite als Öffnung nach außen und positiv interpretiert wird, kann auf der anderen Seite auch als Gefahr für Apples Markstellung gesehen werden. Somit bedeutet der iPhone USB-Anschluss nicht nur mehr Kompatibilität mit anderen Produkten und damit mehr Kundenfreundlichkeit. Ein iPhone USB-Anschluss kann auch zu einer größeren Beliebigkeit unter den Aufladekabeln führen. Schließlich wären Apple-Kunden damit nicht mehr auf das hauseigene Ladekabel angewiesen. Doch angesichts der Tatsache, dass Apple in der Vergangenheit eine Fülle an Adaptern auf den Markt bringen musste, nur um fremde und eigene Produkte verbinden zu können, wird ein einheitlicher iPhone USB-Anschluss als ein gutes Signal gesehen. Schließlich geht Apple damit auf seine Kunden zu und vereinfacht ihnen die Handhabung seiner Geräte. Und das ist etwas Positives.
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