Nachhaltigkeit bei Smartphones: Wie nachhaltig sind sie?
Der Begriff der Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren wie kein anderer eine starke Entwicklung genommen. Er wird insbesondere als ökologisches Leitbild verwendet. Die zentralen Elemente der Nachhaltigkeit sind wie folgt zusammenzufassen: Nicht erneuerbare sowie erneuerbare Ressourcen und ökologische Güter müssen geschützt werden. Als ökologische Güter werden die natürlichen Ressourcen bezeichnet, die einen wirtschaftlichen Nutzen besitzen. Vor allem dann, wenn sie nicht erneuerbar sind. Demnach ist Nachhaltigkeit eine Form ökologischen Handelns, die der Menschheit bessere Lebensbedingungen gewährleisten soll. Trifft dieses Leitbild auch auf die Produktion von Smartphones zu? Nein, sagt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) in ihrer neuesten Studie, in welcher die Organisation deutliche Kritik an den Herstellern übt. Wir erläutern euch die Hintergründe und zeigen auf, wie nachhaltig unsere Smartphones sind und wie ihr selbst mehr für Nachhaltigkeit bei Smartphones tun könnt.
Deshalb ist die Produktion von Smartphones umweltschädlich
Bedauerlicherweise wird Nachhaltigkeit und Umweltschutz bei der Produktion von Smartphones nicht sonderlich groß geschrieben. Denn bei der Herstellung werden Rohstoffe verwendet, die nicht erneuerbar sind und damit nicht dem ökologischen Leitbild der Nachhaltigkeit entsprechen. Zu diesen Rohstoffen gehören zum Beispiel Gold, Palladium und Kupfer. Um die Rohstoffe herzustellen, werden Rohstoffe und Seltene Erden abgebaut. Da diese Stoffe nicht regenerativ und erneuerbar sind, werden darüber hinaus die Reserven an diesen Ressourcen bald erschöpft sein. Das würde für die Regionen, in denen der Abbau dieser Rohstoffe ein zentraler Wirtschaftszweig ist, vielen Menschen die Existenzgrundlage entziehen.
Nachhaltigkeit bei Smartphones: Studie der Deutschen Umwelthilfe
In Deutschland werden im Jahr 24 Millionen Smartphones verkauft - Tendenz steigend. Die Deutsche Umwelthilfe hat diesen Wert in Material umgerechnet und ist auf 250.000 Tonnen gekommen. Diese große Zahl ist dabei aber leider nicht das einzige und schwerwiegendste Problem. Vielmehr sind es die verwendeten Materialen, die große Umweltprobleme verursachen. Dieser Elektroschrott kann nämlich nicht zusammen mit dem restlichen Müll aufbereitet werden, sondern muss gesondert behandelt werden. Aufgrund dessen ist das Recycling mit hohem Aufwand und noch höheren Kosten verbunden. Das könnte wiederum ein Grund dafür sein, dass laut DUH nur rund 40 Prozent des Abfalls von Geräten der Informations- und Kommunikationstechnologie eine gesonderte Behandlung erhalten. Im Rahmen ihrer Studie hat die Deutsche Umwelthilfe 25 Unternehmen unter die Lupe genommen und sie unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit einer genauen Prüfung unterzogen. Neben Herstelllern von Smartphones, Routern und ähnlichen Geräten waren auch Telefon- und Internetanbieter darunter. Dabei kam unter anderem heraus, dass ein Großteil der Produzenten sich nicht für ein materialgerechtes Sammeln von Elektroabfall einsetzt, obwohl sie alte Geräte zurücknehmen.
Kritik an Leasingmodellen
Wie bereits angerissen, ist die Deutsche Umwelthilfe zum dem Ergebnis gekommen, dass so gut wie alle Hersteller alte und benutzte Geräte eher widerwillig wieder zurücknehmen. Demnach liegt das Hauptaugenmerk der Hersteller und Provider nicht auf den jeweiligen Geräten, sondern auf der Dienstleistung z.B. in Form von Verträgen. Wie so oft sind dabei wirtschaftliche Gründe anzuführen. Zum einen ist es für die Unternehmen deutlich lukrativer, wenn die Nutzer Verträge abschließen, mit denen sie z.B. alle zwei Jahre ein neues Smartphone erhalten. Zum anderen ist das Recyceln der ausgedienten und abgegebenen Geräte äußerst teuer. Da die meisten Unternehmen deswegen nicht für ein Zurückgeben der alten Geräte werben, schätzt die Deutsche Umwelthilfe, dass bis zu 120 Millionen Ausgediente Geräte in deutschen Haushalten herumliegen. Wenn man das auf den gesamten Globus hochrechnet, ist das ein riesiges Potenzial an Rohstoffen. Zukunftsweisend ist deshalb der Ansatz von Unternehmen wie Telekom, Vodafone und Telefónica. Sie haben sich nämlich zur Aufgabe gemacht, zurückgenommene Geräte zu reparieren und zurück in den Produktkreislauf zu bringen. Laut der Telekom werden sogar Teile ihrer Recyclingerlöse an Umweltprogramme gespendet.
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Das fordern die Umweltschützer
In Bezug auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit bei Smartphones leitet die Deutsche Umwelthilfe aus dem Ergebnis einige Forderungen ab. Einerseits sind die Politik und im Besonderen die Bundesregierung, die verabschiedete Gesetze umsetzen soll, in der Verantwortung. Denn die Bundesregierung hat zumindest die Befugnisse, verbindliche Bedingungen und Eigenschaften bezüglich Nachhaltigkeit bei Elektrogeräten festzulegen. Dazu gehören eine ausreichende Haltbarkeit, die Möglichkeit zu einem nahezu vollständigen Recyceln sowie eine angemessene Reparierbarkeit. Außerdem empfehlen die Umweltschützer der Bundesregierung, die kurzen Produktzyklen deutlich einzuschränken, indem z.B. Mobilfunkanbieter dazu veranlasst werden, keine kurzen Vertragslaufzeiten mehr anzubieten. Des Weiteren fordern die Umweltorganisationen wie z.B. Greenpeace, dass umweltfreundliche sowie Second Hand-Geräte im Vergleich zu ressourcenverbrauchenden neuen Geräten finanziell deutlich attraktiver für Kunden sind. Das könnte unter anderem durch Steuererleichterungen geschehen. Andererseits sollen auch die Hersteller mehr Verantwortung bezüglich der Nachhaltigkeit von Smartphones und anderen Geräten tragen. Die Umweltschützer verlangen von den Produzenten, dass sie die Lebensdauer unter anderem durch Updates und frei zugängliche Reparaturanleitungen erhöhen. Zudem sollten frei erwerbliche Originalersatzeile zur Normalität werden.
Das könnt ihr als Verbraucher für Nachhaltigkeit bei Smartphones tun
Trotz der Versäumnisse von Politik und Herstellern rund um das Thema Nachhaltigkeit bei Smartphones und anderen Tech-Geräten, sieht die die Deutsche Umwelthilfe auch die Verbraucher in der Bringschuld. Doch was könnt ihr tun, wenn ihr die Umwelt schonen und euch für mehr Nachhaltigkeit bei Smartphones einsetzen möchtet? Als erstes solltet ihr eure eigenen Gewohnheiten hinterfragen. Viele schaffen sich alle zwei Jahre ein neues Smartphone an. Ist das wirklich notwendig oder kann auch schon eine Reparatur helfen? Ihr solltet defekte Geräte reparieren lassen, um den Lebenszyklus eures Geräts zu verlängern. Wenn eine Reparatur nicht mehr möglich ist, könnt ihr defekte Smartphones auf dem Werkstoffhof oder auch einfach bei den Händlern abgeben. Zudem solltet ihr auf Umweltsiegel wie den "Blauen Engel" achten und auf professionelle Produkttests vertrauen, die Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit der Geräte überprüfen.
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