Das müsst ihr über das OS „Lineage“ wissen
Smartphones bieten zweifelsohne eine ganze Bandbreite an Vorteilen. Der wohl Größte ist, dass sie eine Vielzahl an Funktionen in sich vereinen. Egal ob telefonieren, texten, streamen oder einkaufen – mit dem Smartphone habt ihr alles in einer Hand. Sowohl Apple als auch Google bieten mit ihren Betriebssystemen iOS und Android äußerst leistungsstarke Programme, um der Fülle an Features, die ein heutiges Gerät besitzt, gerecht zu werden. Es gibt jedoch User, denen die Möglichkeiten beider Betriebssysteme nicht ausreichen oder zu eingeschränkt sind. Aus diesem Grund wurden im Laufe der Zeit sogenannte „Custom ROMs“ entwickelt, bei denen es sich im Prinzip um selbstgebaute Google-Betriebssysteme handelt - das wohl bekannteste davon heißt „Lineage“. Wir verraten euch, was genau hinter Lineage steckt, welche Vorteile es euch bieten kann und wie ihr es installieren könnt.
Das bietet Lineage
Das alternative Betriebssystem Lineage wurde 2016 der erste Mal vorgestellt, basiert auf dem Vorgänger namens „CyanogenMod“ und sieht auf den ersten Blick genauso aus wie Googles Android. Die aktuelle Version ist 16.0 und basiert auf Android 9. Jede neue Lineage Version verwendet eine bestimmte Android Version als Referenz. Die Zahl 16 kommt zustande, da der Vorgänger CyanogenMod in der Vergangenheit viele neue Versionen in kurzer Zeit veröffentlicht hat. Sowohl der Homescreen des aktuellen Lineage, die App Symbole als auch die On-Screen-Buttons erinnern stark an Googles Betriebssystem Android. Unter der Oberfläche verbergen sich jedoch viele interessante Features, die Android nicht besitzt.
Keine vorinstallierten Apps
Einer der Gründe, weshalb sich Lineage so großer Beliebtheit erfreut, ist die Tatsache, dass es keine vorinstallierten Anwendungen besitzt. Das heißt: Gmail, Chrome und alle weiteren Apps, die standardmäßig auf Android Phones wie dem Samsung Galaxy Note 9 oder dem Sony Xperia XA1 vorinstalliert sind, gibt es auf hier nicht. Besonders ärgerlich für viele Android Nutzer ist, dass sich ein Großteil dieser Stock-Applikationen nicht deinstallieren lässt. Das kann nicht nur zu Unübersichtlichkeit auf eurem Smartphone führen, sondern auch wertvollen Speicherplatz blockieren. Der Vorteil von Lineage ist, dass es nach Installation keinerlei Google Apps besitzt. Wenn ihr die Google Anwendungen jedoch trotzdem nutzen möchtet, könnt ihr einfach ein Google-Apps-Paket herunterladen, z.B. auf dem Blog „gappsandroid“.
Individuelle Anzeige & Funktionen
Android bietet einige Optionen, eure Benutzeroberfläche nach Belieben anzupassen, mit Lineage habt ihr jedoch noch mehr Möglichkeiten, dies zu tun. Falls euch die Google-Suchleiste stört, könnt ihr diese beispielsweise ausblenden. Auch die Beschriftungen der einzelnen App Symbole könnt ihr auf Wunsch verschwinden lassen, genauso wie das „Mitscrollen“ des Hintergrundbilds, zudem könnt ihr die Größe der Icon-Raster anpassen. Des Weiteren lässt sich die Anzeige eures Akkus oder der Uhrzeit ändern und sie auf Wunsch rechts, mittig oder links darstellen. Darüber hinaus könnt ihr auch festlegen, dass sich die Bildschirmsperre eures Geräts automatisch aufhebt, wenn es sich mit einem bekannten WLAN-Netz oder Hotspot verbindet. Lineage verwendet zudem keine eigenen Assistenten wie „Google Now“ bzw. seit 2016 „Google Assistant“ oder den „Pixel Launcher“. Stattdessen stellt Lineage den sogenannten „Trebuchet-Launcher“ bereit, der sich im Gegensatz zu anderen Assistenten in größerem Umfang personalisieren lässt. In vergangenen CyanogenMod-Versionen besaß der Trebuchet-Launcher sogar einen eigenen Theme-Store. Obwohl dieser in Lineage 16.0 nicht mehr enthalten ist, soll er in einem späteren Update wieder zu nutzen sein. Insgesamt bietet Lineage eine Fülle an individuellen Einstellungen und Funktionen, die Android nicht oder nur eingeschränkt bereithält. Besonders User älterer Smartphones bekommen hier oft wichtige Updates und aktuelle Firmware, die Android für diese Geräte nicht mehr zur Verfügung stellt.
Ist etwas an eurem Smartphone kaputt oder habt ihr ein defektes Smartphone in der Schublade liegen? Das ist eigentlich gar kein so großes Problem. Auch das ältere Modell kann einem zweiten Leben zugeführt werden als Fernbedienung, Smart Home Bedienung oder etwas anderes. Innerhalb kürzester Zeit findet ihr ganz einfach eine Werkstatt für eure Bedürfnisse, je nach gewünschtem Preis-Leistungsverhältnis und transparent einsehbar. Außerdem könntet ihr euer Handy per Versand oder lokal reparieren lassen. Ihr habt die Wahl.
Lineage zu installieren ist kompliziert
Die Installation von Lineage ist nicht so einfach wie die neuer Apps. Da es sich bei Android um das Standard Betriebssystem der meisten Smartphones handelt, müsst ihr dieses mit Lineage überschreiben. Damit ihr dies tun könnt, müssen eine ganze Reihe an Schritten unternommen und Sicherheitsbestimmungen von Android ausgehebelt werden. Dies bedarf eines fundierten Grundwissens in Informatik, das der normale Smartphone Nutzer in der Regel nicht hat. Wenn ihr also nicht sicher seid, was genau „rooten“ bedeutet, wofür die Begriffe „Stock- und Custom Recovery“ stehen und was ein „Bootloader“ ist, solltet ihr sicherheitshalber die Finger von der Installation von Lineage lassen. Die Gefahr, dass dabei etwas schief geht, ist relativ hoch, gerade wenn ihr keine IT-Experten seid. Falls ihr euch jedoch in der Lage seht, Lineage zu installieren, findet ihr im Internet, wie beispielsweise auf „areamobile“, eine ganze Reihe an nützlichen Anleitungen dafür. Ihr solltet euch jedoch wirklich sicher sein, dass ihr das nötige Knowhow besitzt.
Was genau sind Custom ROMs?
Lineage ist ein sogenanntes „Custom ROM“, was verbirgt sich hinter dem Namen? Wenn von Custom ROMs die Rede ist, dann handelt es sich in der Regel um alternative Betriebssysteme, die auf Android basieren. Zwar gibt es mit iOS ein weiteres Betriebssystem, das nach Android das weltweit beliebteste ist und auf allen Apple Geräten verwendet wird, für iOS gibt es jedoch keine Custom ROMs. Das liegt daran, dass Apples Betriebssystem einen geschützten Quellcode besitzt, der es anderen Entwicklern verhindert, diesen zu lesen und zu modifizieren. Android ist hingegen ein sogenanntes „AOSP“ („Android Open Source Project“, zu Deutsch: „Androidprojekt mit offenem Quellcode“) und stellt seinen Code frei zur Verfügung. Auf diese Weise können Entwickler weltweit darauf zugreifen und diesen je nach Belieben verändern und weiterentwickeln. Ein Grund dafür ist, dass Android auf einer Vielzahl verschiedener Smartphones von Samsung, Sony & Co. laufen muss. iOS ist im Gegensatz dazu ausschließlich für Apple Geräte konzipiert und muss sich daher nicht in die Karten schauen lassen. Dies hat zur Folge, dass die gängigen Custom ROMs wie Lineage ausschließlich auf Android basieren.
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