Sichere Messenger: Die besten WhatsApp-Alternativen

Als 2007 das erste iPhone vorgestellt wurde, hat sich das Smartphones als neuer Standard zum Telefonieren durchgesetzt. Und so hat es nicht lange gedauert, bis sich in diesem Bereich andere Kommunikationsformen herauskristallisiert haben. Das 2009 entwickelte WhatsApp gilt heute als Standard-Messenger und ist auf vielen Geräten bereits vorinstalliert. Mit mehr als zwei Milliarden Nutzern weltweit ist WhatsApp die weltweit beliebteste Messaging-App. Doch der Messenger gehört zu Facebook und das Unternehmen ist nicht unbedingt dafür bekannt, besonders sensibel mit den Daten seiner Nutzer umzugehen. Nach dem Cambridge-Analytica-Skandal musste Facebook im vergangenen Jahr eine Strafe von fünf Milliarden US-Dollar an die Federal Trade Commission zahlen. Das ist sicher nur die Spitze des Eisbergs – Zeit, sich mit einer WhatsApp-Alternative zu beschäftigen.

WhatsApp Alternativen
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WhatsApp bald noch unsicherer?

Auch wenn WhatsApp sicherer sein soll als Facebook Messenger und Instagram, könnte es damit bald vorbei sein. Facebook plant, die drei Apps zu kombinieren, damit Benutzer zwischen den drei Plattformen kommunizieren können. Bislang ist das nur ein Gerücht, doch sollte es soweit kommen, wird das die Sicherheit von WhatsApp wohl beeinträchtigen, weil sie an die (niedrigeren) Standards der anderen Apps angepasst wird. Es gibt viele Gründe, um nach WhatsApp-Alternativen zu suchen. Der 2014 von Facebook übernommene Messenger steht seit geraumer Zeit in der Kritik, zu wenig für den Schutz seiner Nutzer zu tun. Im Jahre 2016 hat der Dienst zwar die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eingeführt und das Abfangen von Nachrichten damit weitgehend unterbunden, doch steht WhatsApp auch weiterhin in der Kritik, zumal es im selben Jahr vorgeschlagen hat, seine Kundendaten mit denen von Facebook zusammenzuführen. Eine Entscheidung steht zwar noch aus, jedoch steht WhatsApp grundsätzlich nicht gerade für die Anwendung, die größtmöglichen Wert auf Privatsphäre legt.

Warum WhatsApp Alternativen empfehlenswert sind

Ein Blick über den Tellerrand hin zu anderen Messengern, die mit individuellem Aufbau und neuen Features aufwarten, lohnt sich. Letzten Endes geht es darum, dass ihr euch ein eigenes Bild über die zur Verfügung stehenden Messenger macht. Denn nur wenn ihr wisst, was es aktuell für unterschiedliche Chat-Anwendungen gibt, könnt ihr die für euch richtige auswählen. Mittlerweile nutzen immer mehr Menschen alternative Messenger Apps, so dass ihr sie auch auf anderen Plattformen findet. Hier sind die bekanntesten und besten WhatsApp-Alternativen im Überblick.

WhatsApp-Alternative Telegram

Wesentlich beliebter ist der in Russland entwickelte Messenger Telegram mit mehr als 200 Millionen Nutzern. Die Cloud-basierte App funktioniert plattformübergreifend. Ähnlich wie bei WhatsApp wird ein Häkchensystem verwendet, um festzustellen, wann jemand eine Nachricht erhalten hat.

Telegram bietet eine standardmäßige End-to-End-Verschlüsselung für Sprachanrufe, um sicherzustellen, dass niemand eure Anrufe abhören kann. Die Verschlüsselung für Nachrichten muss manuell aktiviert werden, um die Speicherung zu verhindern – bei Gruppenchats ist das jedoch nicht möglich. Zwar können geheime Chats eingerichtet und Nachrichten nach einer bestimmten Zeit mithilfe eines Timers automatisch gelöscht werden, doch insgesamt gilt diese App als nicht so sicher wie beispielsweise Threema und es gibt immer wieder Kritik an der intransparenten Unternehmensstruktur. Dafür ist Telegram kostenlos.
Mit dem für Android und iOS nutzbaren „Telegram“ könnt ihr auch Sticker versenden und erweiterte Features („Bots“ genannt) wie z.B. Gruppenumfragen nutzen. Darüber hinaus könnt ihr in „Telegram“ sogar Spiele spielen und eigens erstellte Sticker einfügen. Mehr zu Telegram als WhatsApp Alternative lest ihr in diesem Artikel nach.

Threema als alternativen Messenger nutzen

„Threema“ zählt neben „Signal“ und „Telegram“ sicherlich zu den beliebtesten WhatsApp Alternativen. Dass Threema eine der beliebtesten Messaging-Apps ist, ist nicht ganz unbegründet. So bietet die in der Schweiz entwickelte App eine grundsätzliche Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und wirbt mit absoluter Privatsphäre, weil Kontakte und Gruppeninformationen nicht in der App, sondern lediglich auf dem Telefon gespeichert werden. Sobald eure Nachricht zugestellt wurde, wird sie gelöscht. Darüber hinaus ist es möglich, statt der eigenen Telefonnummer eine achtstellige Threema-ID für die Kommunikation zu nutzen. Auch das schützt eure privaten Daten. Zudem müsst ihr beim Anmelden keine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse eingeben. Ihr könnt bestimmte Chats sogar ausblenden und mit einem Passwort schützen. Das macht die hier gezeigte WhatsApp-Alternative besonders sicher.
Ähnlich wie bei „Telegram“ könnt ihr auch hier Umfragen in euren Chats erstellen und "Gefällt mir"-Feedback zu einzelnen Nachrichten hinterlassen. Das macht „Threema“ neben „Signal“ zu der aktuell sichersten WhatsApp-Alternativen. Threema hat zwei Nachteile: Die App wird „nur“ von acht Millionen privaten und zwei Millionen geschäftlichen Usern genutzt und kostet Geld: 2,99 Euro für Android und 3,49 Euro für iOS. Diesen Preis sollte euch eure Privatsphäre jedoch wert sein.

Datenschutz-Lecks sind nicht das einzige Risiko für euer Smartphone. Es muss kein Hacker sein, der das Handy unbrauchbar macht. Meist ist es der Benutzer selbst, der das Problem ist. Ein falscher Handgriff und das Gerät hat Risse im Display. Einige Modelle sind auch dafür bekannt, dass der Akku nach einer Weile nur noch wenige Stunden hält oder der Touchscreen seinen Dienst versagt. All das sind Fälle für den Fachmann, den ihr mit wenigen Klicks durch unsere Werkstattsuche findet. Wenn ihr derzeit wegen der Corona-Gefahr nicht vor die Tür wollt oder der nächstgelegene Laden geschlossen hat, ist das kein Problem, denn ihr könnt das defekte Handy auch zur Reparatur einschicken.

WhatsApp Alternativen
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Wie funktioniert Signal?

Die kostenlose App „Signal“ gehört zu den Lieblings-WhatsApp-Alternativen von Edward Snowden, so hat er es zumindest in einem Post Ende 2015 gesagt. Und das nicht ohne Grund. So zählt die für Android und iOS kostenlos erhältliche App zu den WhatsApp-Alternativen mit dem höchsten Datenschutz und das, obwohl ihr bei Anmeldung eure Telefonnummer hinterlassen müsst. Die WhatsApp Alternative ist für alle mobilen Plattformen sowie für den PC erhältlich. Sowohl die Chats als auch alle Anrufe sind in „Signal“ mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung versehen. Zudem ist auch diese App Open Source und kann daher von unparteiischen Sicherheitsprüfern untersucht werden.

Mit „Signal“ lassen sich mittlerweile zwar auch Sprach- und Videonachrichten versenden, ansonsten hält es diese Applikation mit ihrem Sortiment aber eher übersichtlich. „Signal“ ist unter allen WhatsApp-Alternativen eine der simpelsten hinsichtlich ihrer Ausstattung, jedoch auch eine der sichersten WhatsApp-Alternativen. Als Benutzer könnt ihr festlegen, dass Nachrichten verschwinden sollen, indem ihr ein Zeitintervall für das automatische Löschen definiert. Das sichert eure Privatsphäre, auch wenn jemand anderes Zugriff auf euer Telefon hat. Weil Signal nichts kostet und keinerlei Kontakt- und Metadaten speichert, finden wir eigentlich nur einen Nachteil gegenüber WhatsApp: Es gibt keine animierten Emojis. Wenn ihr darauf verzichten könnt, ist diese App sicher eine gute WhatsApp-Alternative.

Ist der Facebook-Messenger eine Alternative?

Unter allen WhatsApp-Alternativen ist der kostenlose Facebook Messenger sicherlich der artverwandteste in Relation zu WhatsApp. Schließlich stammen beide Messenger aus demselben Hause. Aufgrund seiner Zugehörigkeit zu WhatsApp zählt der Messenger im Puncto Datenschutz nicht zu den empfehlenswerten WhatsApp-Alternativen. Der große Vorteil jedoch: Der Facebook-Messenger ist in das Soziale Netzwerk Facebook integriert. Das macht es für euch besonders einfach, die App auch auf dem Desktop (als Teil von Facebook) zu nutzen. Ein weiterer Vorteil der Integration des Messenger in Facebook ist, dass ihr dort potenziell mehr Personen in eurer Kontaktliste habt, mit denen ihr chatten könnt. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal unter den WhatsApp-Alternativen: Für Android-Geräte könnt ihr den sogenannten „Messenger Lite“ herunterladen, mit dem ihr euer Datenvolumen und euren Akku schont.

Wire als Smartphone Messenger nutzen

Wire ist neben Smartphones auch für Tablets und Computer nutzbar und wird für Android und iOS angeboten. Die Messenger App erlaubt den verschlüsselten Ende-zu-Ende-Austausch von Sprach- und Videokommunikation. Internettelefonie „VoIP“ („Voice over IP“ = „Voice over Internet Protocol“, zu Deutsch: „Sprachübertragung über das Internetprotokoll“) für Einzel- oder Gruppengespräche ist ebenfalls möglich. Was „Wire“ unter den WhatsApp-Alternativen besonders interessant macht, ist seine Share-Funktion. So könnt ihr Songs und Videos von Spotify, SoundCloud oder YouTube besonders leicht teilen und per Finger oder Maus Zeichnungen einfügen. Zudem lassen sich Chat-Verläufe auf mehrere Geräte synchronisieren.
Darüber hinaus sammelt „Wire“ laut Hersteller keine Nutzerdaten und der komplette Quellcode des Messenger ist online, so dass er von unabhängigen Sicherheitsexperten geprüft werden kann. Es ist gratis, doch es gibt auch kostenpflichtige Versionen für Unternehmen mit zusätzlichen Funktionen. Auch die gemeinsame Nutzung von Multimedia-Dateien und Audiofilterung werden unterstützt. Ihr könnt euch von acht synchronisierten Geräten aus in eurem Konto anmelden. Allerdings wird die App bislang nur von vergleichsweise wenigen Personen genutzt und sie speichert Metadaten. Weil es sich jedoch um ein deutsch-schweizerisches Unternehmen handelt, das den strengen europäischen Datenschutzrichtlinien unterliegt, wollen wir Wire hier nicht unerwähnt lassen.
Wie ihr seht, werden einige sichere Messenger angeboten. Wer sich von WhatsApp trennen und seine Freunde ebenfalls davon überzeugen kann, macht einen großen Schritt in Sachen besserer Datenschutz.

Weitere Infos zum Thema Datenschutz

WhatsApp und andere Messaging-Dienste sind nicht die einzige Sicherheitslücke, über die eure privaten Daten in falsche Hände gelangen könnten. In unserem Ratgeber findet ihr zahlreiche Artikel zum Thema Datenschutz, die euch die Augen öffnen. Ihr solltet euch regelmäßig darüber informieren, wie ihr eure Privatsphäre im Internet besser schützt. Ob öffentliche WLAN-Hotspots, unsichere Kamera-Apps, SIM-Karten-Hacks oder das heimliche Sammeln von Daten durch Unternehmen, deren Software ihr nutzt – die Gefahren sind vielfältig und lauern an jeder Ecke. Seid wachsam!

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