Heimliche Aufnahmen der Kamera-App - Das könnt ihr tun
Ein aktuelles Smartphone besitzt eine Vielzahl an unterschiedlichen Apps. Vom Verfassen von Textnachrichten, über das Verwenden eines Internetbrowsers bis hin zum Online Banking – durch eine entsprechende App lässt sich so ziemlich alles erledigen. Die wohl am meisten verwendete ist zweifelsohne die Kamera-App. Und das ist nicht verwunderlich. So lassen sich mit ihr unkompliziert und in Sekundenschnelle Bilder und Videos erstellen. So weit so gut. Doch was passiert, wenn eure Kamera-App plötzlich nicht nur von euch genutzt wird, sondern auch von Dritten? Dieser Umstand ist glücklicherweise bisher nicht wahr. Jedoch haben US-Forscher den Grundstein hierfür bereits gelegt. Was steckt dahinter und was könnt ihr tun, um eure Kamera-App zu schützen? Wir klären auf, wie ihr eure Smartphone Kamera-App vor potenziellem Missbrauch schützen könnt.
Die Gefahr des immer online Seins
Die größte Gefahr, Opfer eines Hackerangriffs zu werden, liegt in dem permanenten online Sein. Es gibt heutzutage nur wenige Smartphone-Nutzer, die nicht konstant mit dem Internet verbunden sind. Und auch, wenn ihr kein mobiles Datenvolumen besitzen solltet, verbindet sich euer Gerät spätestes zu Hause mit eurem WLAN-Netzwerk. Dabei besteht gleich doppelt Gefahr: Zum einen können sich Hacker theoretisch Zugriff zu eurer Kamera-App verschaffen. Zum anderen sammeln Software-Hersteller wie Android oder iOS ganz legal eure Nutzerdaten. Dadurch, dass euer Smartphone größtenteils online ist, erlaubt ihr Dritten ständig Zugriff auf eure persönlichen Informationen – auch auf eure Kamera-App. Zumindest, wenn ihr diesen Zugriff nicht beschränkt. Wir zeigen euch wie das geht.
Legales Tracking einschränken
Wie bereits erwähnt, gehört es leider zum Alltagsgeschäft von Apple und Co., dass eure Nutzerdaten von eurem Smartphone aufgezeichnet und zur Auswertung weitergeleitet werden. So verwendet euer iPhone zum Beispiel die sogenannte „iPhone Analyse“, die euer Verhalten wie den Ort, an dem ihr euch gerade befindet, speichert und (täglich) zur Verarbeitung an Apple weitersendet. Laut dem kalifornischen Software-Konzern will dieser mit diesen Maßnahmen seine Dienste und Produkte verbessern. Ein weiteres legales „Spionage“-Feature auf dem iPhone lautet „Ad-Tracking“. Auch dieses Tool speichert eure Nutzerdaten und verwendet diese für die gezielte Platzierung von Werbung. Beide Funktionen lassen sich unter Einstellungen > Datenschutz > Analyse bzw. Werbung deaktivieren. Auch Android erhebt Daten und wertet diese für sich aus. Achtet darauf, dass ihr eure Privatsphäre im Rahmen der Möglichkeiten so gut schützt, wie es die jeweiligen Einstellungen eures Betriebssystems erlauben.
Apps Erlaubnis erteilen
Egal ob ihr ein Android Gerät oder ein iPhone nutzt, jede neue Kamera-App fragt euch zunächst um Erlaubnis, ob sie auf eure Foto-Galerie zugreifen darf. Das gilt auch für die vorinstallierte Kamera-App auf beiden Systemen. Wenn ihr den Zugriff auf eure Fotos verweigert, könnt ihr sicher gehen, dass beide Anwendungen (Kamera und Foto-Galerie) keine Verbindung zueinander aufbauen können. Wenn ihr also einer Kamera-App die Erlaubnis erteilt auf andere Teile eures Telefons zuzugreifen, solltet ihr in jedem Fall sichergehen, dass ihr der App auch vertrauen könnt.
Ihr habt keine Angst davor, dass ein Dritter eure Kamera-App nutzt, ist die Kameralinse doch sowieso kaputt? Oder ärgert ihr euch über einen anderen Defekt der Hardware? Wenn der Bildschirm durch einen Sturz zerkratzt oder gesplittert ist, die Kopfhörerbuchse wackelig ist oder euer Gerät einen Wasserschaden erlitten hat, kann clickrepair Abhilfe schaffen. Seht jetzt auf clickrepair nach, was euch eine Handy-Reparatur vom Profi kostet.
Gesundes Misstrauen beim App-Download
Im Wesentlichen gilt, dass ihr nur die Kamera-App aus dem Google Play Store oder dem App Store herunterladen solltet, der ihr auch tatsächlich vertrauen könnt. Das klingt erst einmal banal, erweist sich jedoch essenziell für euren Datenschutz. Denn neue Apps herunterzuladen ist eine der Hauptursachen für gefährliche Hackerangriffe. Ein App Store gilt als Einfallstor für alle Art von fremden Gefahren. Denn prinzipiell kann jede Person eine Kamera-App entwickeln und diese zum Download für euer Samsung Galaxy S8 oder euer iPhone 7 anbieten. Die Gefahr, dass sich unter der Vielzahl an angebotenen Anwendungen schwarze Schafe verstecken, ist also gar nicht so gering, wie man auf den ersten Blick vermuten mag. Natürlich werden die zum Download bereitgestellten Apps vorher von Android und Apple geprüft und benötigen für die Präsenz im App Store eine entsprechende Lizenz. Doch das bedeutet nicht, dass eine angebotene Kamera-App damit automatisch als unbedenklich eingestuft werden kann.
Welche Kamera-App ist die Richtige?
Als Faustformel gilt, dass ihr euch vor jedem Download genau über die potenzielle Kamera-App informieren solltet. Vorweg: Die vorinstallierte Kamera-App auf beiden großen Betriebssystemen Android und iOS gilt in der Regel als unbedenklich. Doch gibt es neben diesen Applikationen bekanntlich eine ganze Reihe an weiteren Anwendungen, die ihr für das Erstellen oder Bearbeiten eurer Fotos herunterladen könnt. Achtet im Vorfeld darauf, dass die Kamera-App, die ihr installieren wollt, bereits oft heruntergeladen wurde. Wenn sich die Download-Zahl beispielsweise nur im zweistelligen oder dreistelligen Bereich befindet, ist Vorsicht geboten. Lest auch die Kundenrezensionen der Kamera App durch. Schaut euch zudem auch die allgemeine Bewertung an. Bei einem oder zwei Sternen beispielsweise, ist eher davon abzuraten die Kamera-App herunterzuladen. Unterm Strich: Macht euch ein umfassendes Bild der Kamera-App. Denn nur wenn ihr sichergehen könnt, dass es sich bei ihr um eine legitime Anwendung handelt, könnt ihr auch darauf vertrauen, dass eure Fotos und persönlichen Informationen privat bleiben.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Obwohl es aktuell noch keine bekannten Fälle einer „Spionage-App“ gibt, die heimlich Fotos mit eurem Smartphone aufnimmt, ist die Gefahr dafür durchaus real. So haben US-Forscher zu Testzwecken bereits eine Kamera-App namens „Place Raider“ entwickelt, die tatsächlich in der Lage ist Fotos unbemerkt mit der Smartphone-Kamera zu erstellen. Hierbei wurden mehrere Fotos von einer bestimmten Location gemacht und automatisch mit der Rechenleistung des Geräts in „brauchbar“ und „unbrauchbar“ sortiert. Anschließend wurden die für „gut“ befundenen Aufnahmen auf einen Server hochgeladen. Die Foto-Versatzstücke wurden dann auf dem Server zu einem Panorama-Bild zusammengefügt. Dieses hat den Forschern ermöglicht, detaillierte Informationen (wie z.B. Wertgegenstände) auf diesem Bild zu identifizieren. Ein gefundenes Fressen für Hacker also. Was heute noch Zukunftsmusik ist, kann in nicht weit entfernter Zeit durchaus Realität werden. Das bedeutet nicht, dass ihr grundsätzlich jeder neuen Kamera-App konsequent misstrauen müsst. Doch ein kritischer Umgang mit neuer Software ist das A und O für eure Datensicherheit. Nur so könnt ihr gewährleisten, dass Privates auch in Zukunft privat bleibt.
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