Mit diesem SIM Karten Hack lässt sich euer Handy orten
Mit Handys verbindet uns ein ambivalentes Verhältnis. Einerseits geben sie uns jederzeit die Möglichkeit mit Freunden in Kontakt zu treten. So könnt ihr, wann immer ihr wollt, mit euren Arbeitskollegen oder Bekannten kommunizieren. Andererseits seid auch ihr kinderleicht zu erreichen. Durch das Handy seid ihr permanent auf Abruf und für eure Kontakte binnen Sekunden greifbar. So viel Flexibilität kann störend sein - dann etwa, wenn ihr gerade eure Ruhe haben möchtet. Glücklicherweise könnt ihr in jenen Momenten euer Gerät auf lautlos stellen und ungebetenen Kontaktanfragen fernbleiben. Leider scheint diese Methode aktuell wenig zielführend. Ein neuer SIM Karten Hack sorgt nämlich dafür, dass euer Gerät für Hacker zum Peilsender wird. Dies hat zur Folge, dass Datendiebe immer genau wissen, wo ihr euch gerade befindet. Wir verraten, was sich dahinter verbirgt und was ihr dagegen tun könnt.
Diese Auswirkungen kann der SIM Karten Hack auf euer Gerät haben
Kein SIM Karten Hack und keine Datenattacke gleicht der anderen. Je nach Hackerangriff können die Folgen für euch als User unterschiedlich ausfallen. Zu den Konsequenzen dieses Hacks gehören vor allem die Umfunktionierung eurer SIM Karte zu einem Peilsender. Bei erfolgreicher Durchführung der Attacke sendet euer Gerät seinen Standpunkt zum Hacker und gibt damit Aufschluss, wo genau ihr euch gerade befindet. Darüber hinaus kann euer Handy dazu gebracht werden, seine IMEI Nummer mitzuteilen oder eine bestimmte Telefonnummer anzurufen. Zudem lässt sich euer Gerät dazu nötigen, eine Bildnachricht zu verschicken oder einen Web-Browser zu öffnen. Der SIM Karten Hack kann euer Smartphone sogar dazu veranlassen die SIM Karte abzuschalten. Die Möglichkeiten dieser Datenattacke sind äußerst vielfältig und können mitunter gravierende Konsequenzen für den Schutz eurer Privatsphäre und eurer Handynutzung im Allgemeinen haben.
Der SIM Karten Hack wird durch das Versenden von SMS möglich
Wie der Name bereits verrät, handelt es sich beim SIM Karten Hack um einen Datenangriff, der es auf eure SIM Karte abgesehen hat. Das erste Mal sind Forscher aus Irland auf diesen Umstand aufmerksam geworden. Initiator des Hacks ist eine SMS, die an euer Telefon geschickt wird. Inzwischen gehört das Versenden von klassischen Kurznachrichten eher der Vergangenheit an. Die Funktion ist aber nach wie vor fester Bestandteil eines Smartphones und wird auch immer noch, wenn auch weitaus seltener als zuvor, genutzt. Sobald euer Gerät eine SMS („Short Message Service“ zu Deutsch: „Kurznachrichtendienst“) erreicht, ist der Grundstein für den SIM Karten Hack gelegt. Damit kann eure SIM Karte in Beschlag genommen und als Peilsender verwendet werden. Da Ziel des Angriffs eure SIM Karte ist, spielt es dabei keine Rolle, ob ihr ein iPhone oder ein Android Gerät nutzt. Bei der Datenattacke sind potenziell beide großen Betriebssysteme – iOS und Android – betroffen.
So funktioniert der SIM Karten Hack im Detail
Dass euer Gerät dazu gezwungen werden kann bestimmte Befehle auszuführen, wird durch einen sogenannten Schadcode möglich. Hierbei handelt es sich um einen eigens programmierten Code, der in der Lage ist Einfluss auf Smartphones, Laptops oder andere Endgeräte zu nehmen. Viele der aktuellen SIM Karten besitzen eine spezielle Software, die vom Hersteller verbaut wird. Diese heißt „S@t-Browser“ und ist im Prinzip ein Überbleibsel aus vergangenen Tagen und wurde seit zehn Jahren nicht mehr geupdatet. Trotzdem ist sie auch heute noch Teil von vielen SIM Karten. Die SMS, die von Hackern versendet wird, enthält den beschriebenen Schadcode und schickt diesen direkt zu der veralteten Software eurer SIM Karte. Ist dies getan, hat sich der Datendieb Zugriff auf euer Gerät verschafft und kann in der Folge Einfluss darauf nehmen. Wie erwähnt, können Hacker euer Handy dazu zwingen euren Standort mitzuteilen, die IMEI Nummer preiszugeben oder die SIM Karte vollständig zu deaktivierten.
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User bekommen von der Datenattacke oft gar nichts mit
Neben der nicht unerheblichen Einflussnahme, die der Hack auf euer Gerät hat, gibt es noch eine weitere Gefahr: Die Attacke bleibt in der Regel unentdeckt. Zwar wird zu Beginn des Hacks eine SMS an euer Gerät versendet. Die Kurznachricht taucht aber nicht in eurem Posteingang auf. Das heißt: Auch wenn ihr eure Nachrichten App öffnet und nach neu eingetroffenen Messages sucht, werdet ihr in diesem Fall leider nicht fündig. Die Nachricht inkl. Schadcode bleibt für euch nämlich unsichtbar. Das macht diesen SIM Karten Hack besonders gefährlich, da er nicht nur erheblichen Schaden auf eurem Telefon anrichtet, sondern dies auch weitgehend unentdeckt tun kann. Die gute Nachricht lautet, dass sich Nutzer in Deutschland erstmal keine Sorgen machen müssen. Laut den Netzbetreibern hierzulande müsst ihr diesbezüglich zunächst keine weiteren Schritte einleiten.
Das müsst ihr tun, um euch gegen den Hackerangriff zu wehren
Die gute Nachricht gleich zu Beginn: Die Gefahr Opfer des Hackerangriffes zu werden ist hierzulande, wie oben angedeutet, relativ gering. Ihr braucht daher keine allzu großen Bedenken zu haben, dass euer Gerät vom SIM Karten Hack betroffen ist. Der Grund dafür ist, dass SIM Karten von Vodafone und Telefónica nicht über die erwähnte S@t-Browser Software verfügen. Auch Telekom gibt zu Protokoll, dass die eingesetzten SIM Karten nicht in Gefahr stehen, gehackt zu werden. Das bedeutet für euch, dass ihr zunächst keine weiteren Schritte unternehmen müsst, um euer Gerät zu schützen. Aufgrund der Verfassung eurer SIM-Karte ist sie gegen die aktuell entdeckten Hackerangriffe gewappnet.
Das solltet ihr über den SIM Karten Hack außerdem wissen
Der Vorgang, den Datendiebe für den SIM Karten Hack nutzen nennt sich „SIM-Jacker-Methode“. Der Begriff „jack“ oder „hijack“ kommt aus dem Englischen und heißt so viel wie „kapern“ oder „kidnappen“. Der Begriff beschreibt damit ziemlich deutlich, worum es hierbei geht – nämlich vom Kapern bzw. in Beschlag nehmen eurer SIM Karte. Durch diese Methode kann euer Smartphone in nur wenigen Handgriffen zum Peilsender oder zur Wanze umfunktioniert werden. Für den SIM Karten Hack kommen nicht alle SIM Karten infrage, sondern nur die mit einem bestimmten Typ. Dieser Typ besitzt eine Schwachstelle, die von Hackern ausgenutzt werden kann. Aufgrund der weiten Verbreitung dieses SIM Karten Typs sind weltweit knapp eine Milliarde Geräte betroffen. Die betroffene SIM Karten Technologie kommt vor allem in Europa – und damit auch in Deutschland –, in Amerika, Westafrika und im mittleren Osten zum Einsatz.
Wie gut seid ihr mit dem Smartphone?
Ja, die Basisfunktionen lassen sich bei den ziemlich intuitiv bedienbaren digitalen Begleitern schnell herausfinden. Doch es gibt eine Reihe weiterer Funktionen, potentieller Gefahren und Chancen für die Handynutzung. Im Ratgeber Datensicherheit lernt ihr beispielsweise, wie ihr eure Daten vor Hackern, großen und kleinen Firmen sowie Personen aus eurem direkten Umfeld schützt, was es zurzeit zu beachten gibt und mehr. Schaut euch doch einmal um!
