So sicher ist die neue WhatsApp Face ID & Touch ID
Es gibt wenig Messenger, die sich größerer Beliebtheit erfreuen als WhatsApp. Neben Skype, WeChat und dem Facebook Messenger gehört WhatsApp zweifelsohne zu den weltweit gefragtesten Chat-Apps. Einerseits ist das nicht verwunderlich, schließlich ist die App leicht zu bedienen und wird stetig mit neuen Funktionen ausgestattet. Andererseits ist diese Popularität nicht gerade selbsterklärend. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu Vorwürfen, dass die Hersteller der Anwendung nicht ausreichend für den Datenschutz sorgen. Ähnliche Vorwürfe werden regelmäßig gegen den Facebook Konzern laut, zu dem WhatsApp gehört. Seit kurzem gibt es für iPhones eine neue Methode, um Nachrichten von WhatsApp zu schützen – und zwar per Face ID sowie per Fingerabdruck. Wie sicher ist das Verfahren? Stellt es tatsächlich eine Verbesserung im WhatsApp Datenschutz dar? Und wie funktioniert es genau? Hier sind die wichtigsten Antworten.
So richtet ihr die WhatsApp Face ID ein
Um das neue Sicherheitsverfahren zu nutzen, mit dem ihr eure Anwendung per WhatsApp Face ID schützt, sind nur ein paar Schritte nötig. Zunächst braucht ihr mindestens die WhatsApp Version 2.19.20. Habt ihr diese, öffnet die App, geht auf Einstellungen > Account > Datenschutz > Bildschirmsperre und wählt die entsprechende Funktion aus. Ihr könnt außerdem entscheiden, ob die Sperre sofort, nach einer Minute, nach 15 Minuten oder erst nach einer Stunde in Kraft treten soll. In der Folge müsst ihr euch beim Öffnen der Anwendung, je nach gewählter zeitlicher Beschränkung, per WhatsApp Face ID autorisieren lassen. Das Verfahren der Gesichtserkennung ist natürlich nicht von WhatsApp neu entwickelt. Die App greift vielmehr auf Apples Technologie zurück, die das erste Mal auf dem iPhone X vorgestellt wurde. Im Prinzip wird hier also die klassische Face ID eures iPhones genutzt, nur im Gewand von WhatsApp. Um diese Authentifizierungs-Methode in Anspruch nehmen zu können, benötigt ihr logischerweise ein Gerät, das die Technologie besitzt. Aktuell bieten die Modelle iPhone X, XS und XR diese Funktion an.
Touch ID für WhatsApp einrichten – so geht’s
Wenn ihr kein iPhone besitzt, das über eine Face ID verfügt, könnt ihr euer WhatsApp dennoch sichern lassen – nämlich per Touch ID und der dazugehörigen WhatsApp Version 2.19.20. Das Verfahren zum Sperren bzw. Entsperren eures iOS-Geräts per Fingerabdruck wurde erstmals auf dem iPhone 5s möglich und ist auf allen darauffolgenden Apple-Geräten bis einschließlich iPhone 8 nutzbar. Wenn euer Gerät also kein Verfahren zur Gesichtserkennung besitzt, verfügt es dennoch mit Sicherheit über Touch ID. Heißt: Habt ihr kein ganz altes iPhone, könnt ihr die neue Methode für mehr WhatsApp Datenschutz nutzen. Um dies per Fingerabdruck zu tun, öffnet die Applikation, geht auf Einstellungen > Account > Datenschutz > Bildschirmsperre und wählt Touch ID erforderlich aus sowie den Zeitraum, nach dem die Sperre aktiv werden soll. Genau wie bei der Face ID nutzt WhatsApp mit der Touch ID ein Verfahren, das bereits auf eurem iPhone installiert ist. Es handelt sich wie bei der Face ID nicht um eine neue Erfindung von WhatsApp, sondern lediglich um ein Verfahren, welches eine bereits bestehende Methode nutzt.
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Das soll der neue WhatsApp Datenschutz bewirken
Prinzipiell geht es bei der WhatsApp Face ID bzw. Touch ID darum, den WhatsApp Datenschutz gegenüber Personen aus eurem näheren Umfeld zu verbessern. Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung dient z.B. vor allem der Datensicherheit vor Hackern oder den Mitarbeitern von WhatsApp selbst – Personen also, die sich irgendwo auf der Welt befinden können. Das Verfahren rund um die WhatsApp Face ID und Touch ID ist hingegen auf den Schutz eurer Chats vor Freunden oder Bekannten ausgerichtet. Nützlich ist es auch dahingehend, dass bei einem Diebstahl eure privaten Chats nicht von dem Dieb gelesen werden können, auch wenn der allgemeine Zugangscode zum Smartphone bekannt ist. So ist es auch schwerer, euch mit eventuell sensiblen Informationen zu erpressen. Zwar besteht bei Freunden und Verwandten ein potenziell geringerer Schaden was das Auslesen von Daten betrifft, dennoch möchten viele WhatsApp User ihre Chats gerne privat halten und auch für enge Vertraute nicht zugänglich machen. Damit dies gelingt, könnt ihr eure App inklusive aller Chats mit der neuen Methode sichern. Auf diese Weise sollt ausschließlich ihr selbst darauf zugreifen können. Bislang gab es keine WhatsApp interne Option, Chats per Passwort zu sichern. Apps von Drittanbietern wie z.B. „Passwort für WhatsApp“ bieten zwar solche Möglichkeiten, die neue Methode für mehr WhatsApp Datenschutz ist in dieser Hinsicht jedoch sicherer. Eure WhatsApp Face ID oder Touch ID könnt ihr im Gegensatz zu Passwörtern schließlich nicht einfach weiterreichen.
WhatsApp Face ID und Fingerabdruck-Sperre lassen sich austricksen
Trotz der guten Nachricht für den WhatsApp Datenschutz lässt sich feststellen, dass das Verfahren auf zwei Wegen ausgehebelt werden kann:
1. Nachrichten im Banner
Unter Einstellungen > Mitteilungen > WhatsApp kann festgelegt werden, dass Nachrichten auch außerhalb der App beantwortet werden können, vorausgesetzt, das iOS-Gerät ist entsperrt. Durch diese „Nachrichten im Banner“ können theoretisch Dritte, die Zugang zu eurem entsperrten iPhone haben, eintreffende Nachrichten lesen und beantworten, ohne dabei die App öffnen zu müssen. Dadurch wird es fremden Personen zwar nicht ermöglicht, all eure Chats einzusehen, jedoch kann bereits eine einzelne eintreffende Nachricht vertrauliche Informationen enthalten. Wer Böses im Schilde führt, kann durch das unbefugte Beantworten dieser und weiterer Nachrichten erheblichen Schaden anrichten.
2. Teilen-Funktion verwenden
Zudem hat es bis vor kurzem ein Bug ermöglicht, die per WhatsApp Face ID bzw. Touch ID gesicherte App trotzdem zu öffnen. Alles, was dazu nötig war, ist z.B. die Foto-App zu öffnen und ein Bild über den Teilen-Button an WhatsApp weiterzusenden. Nachdem ihr dies getan habt, könnt ihr die Anwendung, über die ihr die Datei geteilt habt, schließen und als nächstes WhatsApp öffnen. Durch den Teil-Vorgang wird eine bestehende WhatsApp Face ID oder Touch ID einfach umgangen.
Wie sicher ist das Verfahren unterm Strich wirklich?
Hat sich der WhatsApp Datenschutz durch die neue Methode verbessert? Ja, hat er. Durch das Verwenden der WhatsApp Face ID bzw. Touch ID gibt es endlich ein hauseigenes Verfahren, um eure Chats zu schützen. Die Sicherheitslücke durch die Teilen-Funktion wurde mit dem Update 2.19.22 geschlossen. Um zu verhindern, dass Dritte eintreffende Nachrichten lesen und beantworten können, solltet ihr dafür sorgen, dass die Funktion für Nachrichten im Banner deaktiviert ist. Habt ihr dies getan, könnt ihr das neue Feature ruhigen Gewissens nutzen. Zwar gibt es zur Gesichtserkennung und zu dem Fingerabdruck-Scanner grundsätzlich Bedenken, was den Datenschutz einerseits und die Verlässlichkeit andererseits betrifft, eine Verbesserung eurer Datensicherheit stellt das Verfahren aber in jedem Fall dar.
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