Auf iOS 13 Bluetooth nutzen - das müsst ihr beachten
Wann immer ihr ein Handy nutzt, ist Bluetooth dabei nicht wegzudenken. Zu Beginn eher als Nischenprodukt betrachtet, hat sich der Dienst inzwischen zu einem essentiellen Feature entpuppt. Nicht nur Kopfhörer und Lautsprecherboxen, auch viele eurer Apps funktionieren heutzutage über die kabellose Datenübertragung. Trotz seiner vielen Vorteile kann die Verwendung von Bluetooth auch negative Folgen für euch haben – genauer gesagt für euren Datenschutz. Sobald ihr den Dienst einschaltet, können darauf nämlich unterschiedliche Kaufhäuser, Kleidungsgeschäfte oder Schuhläden zugreifen, um euch gezielt Werbung schicken. Genau das will iOS 13 künftig verhindern. Wie dies gelingen soll, wie ihr eure Standortdaten schützen könnt und was ihr sonst zum iOS 13 Bluetooth wissen müsst, verraten wir euch im Folgenden.
Jetzt werdet ihr gefragt, bevor Apps auf iOS 13 Bluetooth nutzen
Nachdem ihr euch iOS 13 heruntergeladen habt, ist euch bestimmt aufgefallen, dass ihr bei Bluetooth öfters um Erlaubnis gefragt werdet. Dies geschieht in der Regel dann, wenn ihr eine App öffnet. In diesem Moment erscheint ein Pop-Up mit der Frage, ob ihr für diese Applikation die Verwendung von Bluetooth gestatten wollt. Das mag auf den ersten Blick verwundern. Schließlich konntet ihr auch vor iOS 13 Bluetooth für all eure Apps nutzen, ganz ohne Erlaubnis. Zudem stellt sich die Frage, wofür manche Apps überhaupt auf euer Bluetooth zugreifen müssen. Bei Apps fürs Streamen von Musik, Radiosendern oder Filmen scheint das noch einleuchtend zu sein. Schließlich nutzt ihr diese unter Umständen mit euren AirPods. Weshalb brauchen aber auch andere Applikationen, die offensichtlich auch ohne Bluetooth auskommen, Zugriff darauf? Der Grund dafür: Viele Anwendungen wollen deswegen auf euer Bluetooth zugreifen, um darüber euren Standort an Geschäfte in eurer Umgebung zu schicken. Auf diese Weise wissen Kaufhäuser, wann und wie lange ihr euch in der Nähe aufhaltet und können so Rückschlüsse auf eure Vorlieben beim Shopping ziehen. In Wahrheit geht es also weniger um Bluetooth und mehr um GPS. Bluetooth ist das Hilfsmittel, um an euren Standort zu gelangen. Wollen eure Apps also auf iOS 13 Bluetooth nutzen, so dient dies unterm Strich zielgerichteter Werbung. Dieser Vorgang ist bereits seit längerer Zeit Praxis. Die Abfrage, die ihr neuerdings erhaltet, soll vor allem euren Datenschutz stärken.
Auf diese Weise könnt ihr eure Privatsphäre schützen
Um zu überprüfen, welche Apps bei iOS 13 Bluetooth (genauer gesagt GPS) in Anspruch nehmen, gibt es eine nützliche Funktion in eurem iPhone. Unter Einstellungen > Datenschutz > Ortungsdienste könnt ihr einsehen, welche App in was für einem Umfang auf eure Standortdaten zugreift. Möchtet ihr den Einfluss einzelner Anwendungen auf euer GPS ändern bzw. beschränken, tippt einmal auf die entsprechende Applikation. In der Folge stehen euch drei Optionen zur Auswahl: „Nie“, „Nächstes Mal fragen“ und „Beim Verwenden der App“. Auf diese Weise könnt ihr festlegen, welche Apps bei iOS 13 Bluetooth bzw. GPS nutzen dürfen. Dieses Feature ist definitiv ein Gewinn für euren Datenschutz. Eine ebenfalls relevante Funktion, die sich leider äußerst gut in den Tiefen eures Menüs versteckt, ist die Übersicht aller gespeicherten Orte. Ist das Feature aktiviert, merkt sich euer Gerät automatisch alle Plätze, an denen ihr euch öfter bzw. länger aufhaltet. In der Folge ist euer Smartphone genau darüber informiert, wie ihr euch bewegt. Vielen von euch dürfte diese Funktion nicht bekannt sein. Um zu überprüfen, ob das Feature bei euch aktiviert ist, geht auf Einstellungen > Datenschutz > Ortungsdienste > Systemdienste > Wichtige Orte. Hier könnt ihr die Funktion auf Wunsch deaktivieren oder einschalten - je nachdem, wie sehr ihr euer iPhone über eure Bewegungen informieren möchtet.
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So funktioniert die Standortweitergabe über euer iOS 13 Bluetooth
Vielen von euch ist die Praxis womöglich nicht bekannt, dabei wird sie bereits seit vielen Jahren angewandt. Der technische Vorgang ist relativ einfach erklärt: In vielen Geschäften, vor allem in der Innenstadt, sind spezielle Funkempfänger angebracht. Diese kleinen Receiver, „Beacons“ genannt, sind dafür da, um euer Smartphone zu orten. Das geschieht über euer iOS 13 Bluetooth. Wenn ihr einer bestimmten App zuvor den Zugriff auf den Dienst gestattet, registrieren die Beacons in der Folge, wann ihr in der Nähe seid und speichern diese Informationen. Anschließend können euch die Kaufhäuser, die eure Standortdaten erfasst haben, zielgerichtete Werbung zusenden. Doch nicht nur das - das Aufzeichnen und Weitergeben von Bewegungsdaten erstreckt sich auch auf eure Freunde. Soll heißen: Wenn ihr mit einer Person regelmäßig Kontakt habt und diese Person ein bestimmtes Shopping-Verhalten an den Tag legt, kann auch euch entsprechende Werbung angezeigt werden. Hierbei spricht man auch von der sogenannten „Look-alike-Audience“. Die Werbetreibenden vermuten, dass die Schuhe, Kleidung oder Taschen, die eure Freunde interessieren, auch euch gefallen könnten. Einige von euch haben in der Vergangenheit bestimmt schon einmal die Erfahrung gemacht, dass ihr mit einer anderen Person über ein Kleidungsstück gesprochen habt und euch in der Folge Werbung dafür angezeigt wurde. Dies ist nicht, wie sich vermuten lässt, auf heimliches Abhören zurückzuführen, sondern vielmehr auf das Speichern von Standorten durch entsprechende Beacons.
Das Sammeln eurer Standortdaten ist kein neues Phänomen
Trotz der neuen Sicherheitsabfrage von Apple und dem Datensammeln durch Bluetooth und GPS, ist das Phänomen nicht neu. Dass Unternehmen an eurem Standort interessiert sind und Daten darüber sammeln, geschah bereits lange bevor eure Apps per iOS 13 Bluetooth genutzt haben. In den 90er Jahren wurden die ersten ortsbezogenen Daten über Internetnutzer per IP-Adresse erfasst. Als sich diese Methode als zu ungenau erwiesen hat, schließlich nutzen viele verschiedenen Personen einen Internetzugang, wurde das Datensammeln über Sendemasten vorgenommen. Vor dem Smartphone Zeitalter galt dies als gute Methode, um in Erfahrung zu bringen, an welchen Orten ihr euch aufhaltet. Seitdem es Smartphones gibt und auch die Bluetooth Technologie immer fortschrittlicher wird, hat sich das Erfassen von Standortdaten auf die Funktionen GPS bzw. Bluetooth konzentriert. Um sicherzustellen, dass möglichst keine GPS Daten von euch erhoben werden, solltet ihr zwei Dinge tun: Erstens die Anfragen verneinen, die es gestatten, dass Apps per iOS 13 Bluetooth verwenden. Zweitens empfiehlt es sich, in euren Einstellungen nur den Anwendungen Zugriff auf euer GPS zu erlauben, die es auch wirklich benötigen.
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