Das kann das nachhaltige und neue Fairphone 3

Seit Ende des Jahres 2018 ist Fridays For Future eine weltweit beachtete soziale Bewegung überwiegend junger Menschen, die sich für den Klimaschutz einsetzen. In der Realität jedoch nutzt gerade diese Generation Technik, die alles andere als nachhaltig ist. Das beginnt bei Smartphones wie dem Apple iPhone, das eine wenig rühmliche Umweltbilanz aufweist. Doch es gibt Alternativen. Das neue Fairphone 3 kommt weitgehend ohne giftige Chemikalien aus und wird klimafreundlich hergestellt. Wir verraten euch alle wichtigen Fakten über das nachhaltig produzierte Handy und für wen es sich eignet.

Ein Handy für das gute Gewissen

Fairphone 3 Bauteile
©sebastiancaptures - stock.adobe.com

Wie in vielen Branchen gibt es auch bei den Handyherstellern Unternehmen, die sich nicht ausschließlich dem Profit, sondern auch der Umwelt verschrieben haben. Die niederländische Fairphone B.V. brachte 2013 das Fairphone 1 auf den Markt, dessen Nachfrage die Erwartungen weit übertraf. Interessenten mussten mit langen Wartezeiten rechnen und das Gerät war nicht im freien Handel erhältlich. Das Konzept eines langlebigen Handys aus Materialien, die in konfliktfreien Regionen und unter fairen Arbeitsbedingungen abgebaut wurden, ging auf.

Nun gibt es das Fairphone in dritter Generation, das inzwischen besser verfügbar ist als im letzten Jahr, als es veröffentlicht wurde. Es ist sogar bei den großen Anbietern Telekom, Congstar, O2 und Vodafone mit und ohne Vertrag verfügbar. Eine der besten Möglichkeiten, Elektroschrott und Umweltverschmutzung im Allgemeinen zu vermeiden, besteht darin, die vorhandenen Geräte so lange wie möglich zu verwenden. Verständlicherweise ist das keine Botschaft, die einem herkömmlichen Handyhersteller gefällt. Einige Unternehmen sind aber auf dem richtigen Weg, indem sie für ihre Modelle immer länger Software-Updates anbieten, die Menschen ermutigen sollen, ihre Telefone nicht nach zwei Jahren gleich wieder zu ersetzen. Auch Recycling wird immer häufiger angeboten, etwa von Apple. 

Was kann das Fairphone 3?

Auch Fairphone will natürlich Telefone verkaufen und Geld verdienen, sieht sich jedoch als führend bei dem Versuch, Nachhaltigkeitsprobleme vielfältig zu lösen. Doch können die hohen Anforderungen an Rohstoffbeschaffung und -abbau, faire Arbeitsbedingungen und Löhne sowie Modularität und Selbstreparaturfähigkeit ein Smartphone ermöglichen, das es technisch mit der Konkurrenz aufnehmen kann? Nun, das hängt in erster Linie von euren Ansprüchen ab. Das Fairphone 3 hat einen Akku mit 3.000 mAh und liegt damit auf einem Niveau mit dem Apple iPhone 11 und dem Samsung Galaxy S9. Ein USB-C-Anschluss ist ebenso vorhanden wie ein rückseitig angebrachter Fingerabdrucksensor, NFC und eine Kopfhörerbuchse. Worauf ihr hingegen verzichten müsst, sind Staub- und Wasserbeständigkeit, kabelloses Laden und ein Hightech-Bildschirm mit hoher Bildwiederholfrequenz. Das Fairphone 3 wird also keine Auszeichnungen für seine Performance gewinnen, bietet jedoch einige Funktionen, die in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich sind.

Das modular aufgebaute Fairphone 3 ist eines von sehr wenigen Handys, das ihr problemlos selbst reparieren könnt. Was früher bei vielen Modellen möglich war, ist heute eine Ausnahme. In der Regel benötigt ihr eine Werkstatt für die Reparatur eures Smartphones. Die findet ihr bei uns. Recherchiert über das Modell, den Defekt und eure Postleitzahl eine Anlaufstelle in eurer Nähe, die sich um euer kaputtes Handy kümmert. Alternativ könnt ihr es kostenfrei einschicken und bekommt es nach wenigen Tagen repariert zurück.

Fairphone 3 Funktionen
©lev dolgachov - stock.adobe.com

Die Fairphone 3 Ausstattung

Das Fairphone 3 ist schmal und erinnert ein wenig an ein größeres iPhone 5. Es wiegt zwar 189 Gramm, fühlt sich aber leichter an. Zudem liegt es gut in der Hand. Einigen mag es dennoch zu groß sein, vor allem wenn man das Fairphone 2 gewohnt ist. Die Größe kommt allerdings dem Display zugute, das 5,65 Zoll misst und eine Auflösung von 2.160 x 1.080 Pixeln bietet. Übrigens ist im Lieferumfang eine Bumper Hülle enthalten. Netzteil und USB-C-Kabel hingegen fehlen, aber das habt ihr sicher ohnehin schon im Besitz.

Die Hauptkamera mit 12 Megapixeln und einem Dual-LED-Blitz haut mit ihren Werten sicher niemanden um, macht aber durchaus gute Bilder. Die Selfie-Kamera hat 8 Megapixel. Im Inneren des Fairphone 3 arbeitet ein Qualcomm Snapdragon 632 Prozessor – nicht rasend schnell, aber zuverlässig. Hinzu kommen 4 GB Arbeitsspeicher und 64 GB für Medien, die sich mit einer MicroSD-Karte erweitern lassen.

Handy selbst reparieren

Die Leistungsdaten sind also eher Durchschnitt. Außergewöhnlich hingegen ist die Tatsache, dass sich das Fairphone 3 komplett zerlegen lässt. Anders als beim Vorgängermodell benötigt ihr dafür zwar einen Schraubendreher, aber immerhin ist eine Selbstreparatur überhaupt ganz einfach möglich. Dieser modulare Aufbau ist nicht neu, hat sich aber nie durchsetzen können. Fairphone hält dennoch daran fest, weil es die Philosophie des Unternehmens widerspiegelt: nachhaltig produzierte Handys mit einer langen Lebensdauer.
Wer sich vom vergleichsweise hohen Preis von rund 450 Euro nicht abschrecken lässt, kein Handy mit den neuesten Technologien benötigt und für Klimaschutz nicht nur auf der Straße, sondern auch im Alltag einstehen will, der sollte sich dieses Modell näher anschauen. Kein Smartphone ermöglicht mehr Nachhaltigkeit von vornherein als das Fairphone 3. In großem Stil durchsetzen wird es sich wohl leider dennoch nicht, weil es für Durchschnitts-Smartphone-User nicht attraktiv genug ist.

Wir setzen auf Nachhaltigkeit

Das Fairphone 3 ist eine tolle Idee und wir wünschen uns viel mehr davon. Doch ihr müsst euch nicht unbedingt ein neues Handy wie dieses kaufen, um der Umwelt etwas Gutes zu tun. Wer zu einem gebrauchten Smartphone greift, handelt ebenfalls ressourcenschonend. In unserem Ratgeber bekommt ihr Tipps, was ihr dabei beachten solltet. Zudem verraten wir euch, was bei der Entsorgung wichtig ist oder wie ihr nicht mehr benötigte Handys weiterverwenden könnt.

Hersteller, Modell & Defekt wählen
1. Hersteller, Modell & Defekt wählen
Gerät versenden oder lokal abgeben
2. Gerät versenden oder lokal abgeben
Reparatur bestätigen & bezahlen
3. Reparatur bestätigen & bezahlen
Gerät repariert zurückbekommen
4. Gerät repariert zurückbekommen