Früher hieß es „Hör auf, Pokémon zu spielen und geh raus“, heute heißt es „Hör auf, Pokémon zu spielen und komm rein“. Seit kurzem können mit „Pokémon Go“ in Deutschland kleine Monster in der echten Welt gesucht werden. Die App weckt bei vielen Kindheits-Erinnerungen, immer mehr Menschen gehen mit ihrem Smartphone in der Hand spazieren. Doch wer zu sehr ins Spiel vertieft ist, kann schnell die Quittung bekommen.

So funktioniert das Spiel

Nachdem der User sich eine Spielfigur erstellt hat, kann die Suche nach Pokémon beginnen. Der Clou der App ist, dass die kleinen Monster in der wahren Welt gefangen werden können. Denn Pokémon Go nutzt die Standortdaten eurer Smartphones. Wenn ihr durch die Stadt geht und die App geöffnet habt, wird euch auf dem Bildschirm angezeigt, in welcher Richtung sich ein Pokémon befindet, das ihr einsammeln könnt. Seid ihr ganz nah dran, erscheint es auf dem Screen. Wenn ihr es anklickt, öffnet sich die Kamera und zeigt eure echte Umgebung, in die das Pokémon via Augmented Reality eingesetzt wird. Dann könnt ihr mit einem Wischen den Pokéball darauf werfen und es einsammeln.  

Bei der Suche nach Wasser-Pokémon

Doch ein Problem des Spiels ist, dass die meisten Nutzer völlig orientierungslos durch die Welt gehen und App sowie Realität nicht mehr unterscheiden können. So wird das Pokémon Go-Spielen zum Beispiel am Wasser gefährlich. Denn Wasser-Pokémon sind in der Regel auch am Wasser zu finden. Deswegen begeben sich viele ans kühle Nass. Ein Mädchen fand auf diese Weise sogar eine Wasserleiche. Dies ist natürlich ein Sonderfall, dennoch sollten alle User aufpassen. Ist man einmal unaufmerksam beim Pokéball-Werfen, fliegt möglicherweise auch das Handy ins Wasser. Und das kann böse enden, denn die wenigsten haben ein wasserfestes Smartphone. Bei einem Wasserschaden solltet ihr dann schnellstens die bekannten SOS-Tipps befolgen. Wenn nichts mehr hilft, solltet ihr eine Handywerkstatt aufsuchen, die den Schaden beheben kann.

Vorsicht auf Bergen und Abhängen

Pokémon Go GefahrenAuch auf Bergen und Abhängen müsst ihr die reale Welt im Auge behalten. Denn wenn ihr euer Handy dort fallen lasst, ist die Gefahr groß, dass das Display zersplittert. In diesem Fall könnt ihr euer Smartphone mit etwas Pech gar nicht mehr bedienen. Noch schlimmer ist ein Fall aus Kalifornien. Hier stürzten vor kurzem zwei Spieler eine Klippe hinunter und fielen 30 Meter tief. Der Grund: Sie waren zu sehr darin vertieft, Pokémon zu sammeln. Zwar hatten die beiden Glück und haben keine schwerwiegenden Verletzungen erlitten, dennoch wird deutlich, wie gefährlich das Spiel an solchen Orten werden kann. 

No-Go im Verkehr

Auf keinen Fall solltet ihr Pokémon Go am Steuer spielen. Davor warnen beispielsweise der ADAC und die Berliner Polizei. Denn hier setzten schon so einige Leute ihr Leben aufs Spiel, weil sie sich zu sehr auf die virtuelle Welt konzentrierten. So lief beispielsweise ein Mädchen auf die Autobahn, um ein Pokémon zu sammeln. Es wurden schon viele Unfälle in aller Welt durch Pokémon Go provoziert. Dass dabei nicht nur euer Handy kaputtgehen kann, steht außer Frage.

Ein Paradies für Kriminelle 

Außerdem ist Pokémon Go gefährlich, weil es eine Plattform für Kriminalität bietet. So wurde einer 16-Jährigen ihr Smartphone auf der Straße entrissen, als sie Pokémon Go spielte. Andere Menschen wurden in abgelegene Gassen gelockt und dort ausgeraubt, weil Hacker sich das Spiel zunutze gemacht haben. Vor diesem Hacking könnt ihr euer Smartphone nicht schützen. Aus diesem Grund wird Pokémon Go teilweise sogar als „gefährlichstes Spiel der Welt“ betitelt. 

Die App sammelt Massen an Daten

Zu guter Letzt sammelt die App etliche Daten von euch. So zum Beispiel jede Menge Standortinformationen. Auch dies lässt bei vielen die Alarmglocken läuten, denn Pokémon Go stellt unter anderem fest, wohin ihr geht und wie lange ihr dort bleibt. Auch soll der Entwickler die IP-Adresse, die E-Mail-Adresse und die Internetseite abspeichern, die ihr vor dem Öffnen der App aufgerufen habt. Dementsprechend solltet ihr euch vor der Installation von Pokémon-Go gut informieren und das Kleingedruckte in den AGBs lesen. Und auch beim Spielen solltet ihr vorsichtig sein – sowohl zum Schutz eures Smartphones als auch zum Schutz von euch selbst.