Gerade arbeiten sehr viele Leute an ihrer Sommerfigur. Dazu treiben sie jede Menge Sport und verzichten auf einige Leckereien. Doch in Zeiten, in denen „Smombie“ - eine Mischung aus Smartphone und Zombie - zum Jugendwort des Jahres gewählt wurde, wollen einige Menschen auch eine digitale Diät einlegen. Deswegen haben wir zwei Apps getestet, die dabei helfen sollen, öfter mal das Handy wegzulegen.
Menthal Balance
Die etwas andere Präventionsmaßnahme, um dein Smartphone länger am Leben zu halten. App Nummer eins analysiert dein Smartphone-Nutzungsverhalten bis ins kleinste Detail. Nach der Installation läuft sie relativ unauffällig im Hintergrund mit und beobachtet dein Nutzungsverhalten. So sagt dir Menthal Balance zum Beispiel, wie oft du den Bildschirm angeschaltet und entsperrt hast. In unserem Fall wurde das Handy bis morgens um kurz vor 11 Uhr bereits 55 Mal angeschaltet und 24 Mal der Bildschirm entriegelt. Ganz schön viel, oder? Der Tag ist schließlich noch lang. Zudem gibt die App an, welche Anwendung am meisten benutzt wurde. In unserem Fall ist es WhatsApp – ganze sieben Minuten lang wurden heute Morgen bereits Nachrichten ausgetauscht. Im Reiter „Tops“ wird die Nutzung am gestrigen Tag, der vergangenen Woche oder des vergangenen Monat zusammengefasst. Hier wird chronologisch angegeben, für welche App die meiste Zeit am Smartphone draufging. Wir haben einen ganzen Tag und zwei Stunden im letzten Monat mit der Nutzung von WhatsApp verbracht. Das ist doch eigentlich unglaublich. Aus diesen Nutzungsgewohnheiten errechnet Menthal Balance auch noch den so genannten „Menthal-Score“. Eine hohe Zahl bedeutet auch eine hohe Telefonnutzung. In der Mitte wird der Menthal Score des heutigen Tages angegeben, unten werden die Scores von den letzten drei Tagen angezeigt. So kannst du vergleichen, ob du deine Nutzung vielleicht etwas runtergeschraubt hast. Außerdem fragt die App jeden Tag, ob du glücklich bist. So können Rückschlüsse auf den Zusammenhang zwischen Handynutzung und Laune gezogen werden. Mitunter ganz interessant, teilweise nervt diese Funktion aber und wird von uns nicht genutzt.
Menthal Balance verbietet dir also nichts, es ist dir aber selbst überlassen, dein Nutzungsverhalten zu analysieren und Rückschlüsse für deine digitale Diät daraus zu ziehen.
QualityTime – die digitale Diät
Diese App wirbt mit einem „Ernährungsplan für die digitale Diät“. Was sich wohl dahinter verbirgt? Auf jeden Fall musst du dich erst einmal registrieren. Das geht entweder über Facebook oder über deine E-Mail-Adresse. Auch diese App misst das Nutzungsverhalten und gibt minutengenau an, welche App du wie lange am Tag und in der Woche genutzt hast. Anhand eines Diagramms werden Auffälligkeiten verdeutlicht. Auch cool ist, dass die App Alarm schlagen kann, falls du zu lange Zeit am Smartphone oder mit einer bestimmten Anwendung verbringst. Zusätzlich bietet dir Quality Time eine Pausen-Funktion. Um diese zu nutzen, muss zunächst ein Profil angelegt werden. Hier kannst du einen Namen für das Profil, zum Beispiel „Familienzeit“ oder „Auszeit“ festlegen und einstellen, welche Apps in der Pause verfügbar sein sollen. Außerdem können Benachrichtigungen ausgestellt und Anrufe automatisch abgelehnt werden. Dann kannst du die zeitliche Dauer der gewünschten Pause einstellen. Legst du fest, dass eine halbe Stunde lang nur deine E-Mail-App verfügbar sein soll, kannst du weder auf Whatsapp, noch auf Facebook und Co. zugreifen. Willst du diese Anwendungen öffnen, erscheint statt des Startbildschirms das „Pausen-Symbol“ von Quality Time. Falls du trotzdem dringend auf eine gesperrte App zugreifen musst, kannst du die Pause jederzeit beenden. Insgesamt ist es spannend zu sehen, wie oft man sich doch dabei erwischt, mal eben die WhatsApp-Nachrichten zu checken - obwohl man eigentlich in Ruhe ein Buch lesen wollte. „Smombie“ eben. Gewissermaßen ist „Quality Time“ also wirklich ein kleiner Diäthelfer. Wenn es hart auf hart kommt, sicherlich die effektivere Lösung, um das Smartphone öfter mal aus der Hand zu legen.