Spätestens mit dem ersten Fotohandy, irgendwann in den späten 90er Jahren, wurde stetig mehr fotografiert. Glücklich, wer aus dieser Zeit noch Bilder herübergerettet hat. Doch was ist die beste Strategie, um digitale Erinnerungen zu konservieren?
In der Frühzeit der Handyfotos wurden die Bilder teils noch auf den SIM-Karten gespeichert. Diese Bilder, und die Fotos, die auf den alten Telefonen gespeichert wurden, waren oft nur mühsam auf einen PC zu laden. Das ist mittlerweile alles viel einfacher geworden und inzwischen wird nahezu ausschließlich digital fotografiert. Smartphones sind zu wahren Knipsmaschinen geworden. So manch einer leistet sich nebenbei auch noch eine "richtige" Kamera. Und spätestens da fängt das Problem an. Wer Android oder iOS auf dem Smartphone nutzt, macht sich oft keine Gedanken darüber, wo seine Bilder landen. Schließlich werden sie automatisch in die iCloud (Apple) oder bei Google Fotos (Android) hochgeladen. Was aber mit den Fotos von älteren Geräten, die noch irgendwo auf der Festplatte lagern? Oder den Fotos einer zusätzlichen Kamera, die nicht automatisch in die Cloud hochgeladen werden? Und was, wenn das Smartphone wegen eines Defekts ausgetauscht werden muss? Spätestens dann kommt die bange Frage auf: Habe ich wenigstens den Cloud-Service von Apple oder Android aktiviert?
Smartphone-Fotos in der Cloud schützen Erinnerungen bei Hardware-Defekten
Grundsätzlich ist an der Speicherung in einem Cloud-Dienst nichts auszusetzen. Der große Vorteil der Services von Apple und Google ist, dass alle dort automatisch hochgeladenen Fotos schon mit Datum und Aufnahmeort versehen gespeichert werden. Zwar ist es auch möglich per Upload vom PC oder Mac die Fotos anderer Geräte hochzuladen, aber diese werden mangels GPS-Information über den Aufnahmeort nicht richtig zugeordnet. So gibt es dann die sauber deklarierten Smartphone-Fotos und in der gleichen Cloud die oft nur am Aufnahmedatum wieder auffindbaren "anderen" Bilder. Die Cloud-Services von Apple und Android sollte man auf jeden Fall für sein Smartphone aktivieren, um auch bei einem unerwarteten Hardware-Defekt dort seine Smartphone-Fotos gesichert zu wissen.
OneDrive oder Dropbox sind langfristig die besseren Cloud-Lösungen
Als Alternative zu den spezialisierten und automatisch mit dem Smartphone verbundenen Cloud-Services empfehlen sich Cloud-Anbieter, die vorwiegend reinen Speicherplatz anbieten. Dort ist es also grundsätzlich egal, ob Office-Dateien oder auch digitale Bilder gespeichert werden. Zu den bekanntesten Angeboten zählen OneDrive von Microsoft und Dropbox. Beide Angebote können mit beschränktem Speicherumfang kostenlos getestet werden. Der Cloud-Speicher von Microsoft ist auch Teil des Office-Pakets, sodass viele Nutzer von Word, Excel und Co. oft schon über reichlich Online-Speicherplatz verfügen, der genutzt werden will.
Bei der Ordnung kommt es auf das Prinzip an
Hat man sich einmal mit seinem Cloud-Speicher vertraut gemacht und ihn als virtuelles Laufwerk mit seinem PC oder Mac verbunden, kann dieser Speicherplatz wie eine normale Festplatte genutzt werden. Und genau wie auf einer Festplatte können Verzeichnisse angelegt und auch wieder gelöscht werden. Bevor man nun beginnt alle bereits andernorts gespeicherten Fotos in die Cloud zu speichern, sollte ein Ordnungssystem entwickelt werden. Ein geeignetes Ordnungssystem wäre es, die Fotos nach Datum oder Aufnahmeort zu speichern. Wichtig ist, dass die Bilder so gespeichert werden, dass auch in Zukunft noch nachvollziehbar ist, wo die Fotos zu finden sind. Besondere Ereignisse, wie Urlaubsorte können dabei als Verzeichnis hilfreicher sein als die reine Sortierung nach Datum. Wer kann sich schon nach Jahren noch erinnern, ob der Sommerurlaub 2005 nun im Juni oder August war? Hat man sein persönliches Speicher- und Ordnungssystem gefunden, ist es nur noch eine Sache der Disziplin, jedes Mal wenn der Speicher der Kamera oder des Smartphones voll ist, die Dateien umzukopieren.