Der beliebte, extrem sichere und einfach zu bedienende Antiviren-Schutz aus dem Hause McAfee ist wohl jedem kundigen Computer-Nutzer ein Begriff. Neben anderen Diensten kann die bequeme Security-Suite vor allem durch besonders hohe Sicherheit punkten. Zusätzlich zu einigen neuen Lizenz-Partnern im Smartphone-Bereich kommt McAfee nun mit einem eigenen Smartphone-Projekt um die Ecke.
Sicherheit geht vor
Das Sicherheitsunternehmen McAfee, gegründet und erfolgreich angeführt von Ex-Präsidentschaftskandidat der Cyber-Partei und Visionär extrem sicherer Passwortsysteme, John McAfee, hat kürzlich seine Pläne zur Zusammenarbeit mit Samsung bekannt gegeben. Somit soll spätestens auf dem Galaxy S9 eine speziell entwickelte Mobile-App von McAfee vorinstalliert sein und sowohl dieses als auch viele weitere Smartphones aus dem Hause Samsung vor Viren und Hackern schützen. Doch John McAfee wäre nicht John McAfee, wenn er sich auf fremde Smartphone-Konstruktionen beschränken würde. Kurz nach Bekanntgabe des Samsung-Deals stellte der McAfee-Gründer nämlich eine vollkommen eigene Smartphone-Idee vor. Unter dem Projektnamen „Privacy Phone" versteht sich ein Mittelklasse-Smartphone, welches jedoch mithilfe diverse Hardware-Modifikationen und noch speziellerer Software zum Sicherheits-Boliden werden soll. Als Grundlage der Idee soll das US-Super-Smartphone gedient haben, welches in wichtigen, politischen Kreisen zur Spionage-Abwehr eingesetzt wird. Mit dem „Privacy Phone" will McAfee diese hohe Sicherheit nun auch der Allgemeinheit anbieten.
Hardware geht über Software
Als Hauptargument für sein „Privacy Phone" nennt John McAfee die schwächelnde Software. Ihm zufolge wären Smartphones besonders deswegen so anfällig gegenüber Viren und Hackerangriffen, weil alle wichtigen Kontrollinstanzen bereits mithilfe der Software implementiert wären. McAfee will bei seinem „Privacy Phone" nun Abhilfe schaffen, indem er eben jene Instanzen in Hardware-Elemente umwandelt und dem Smartphone-System somit die wichtigsten und ebenso schädlichsten Funktionen entreißt. Er spricht in diesem Zusammenhang von externen Hardwareschaltern, die definitiv nicht über die innere Software, sondern altmodisch über den manuellen Knopfdruck betätigt werden müssen.
Darunter fallen Funktionen wie das WLAN, Bluetooth und GPS, was bei funktionierender Umsetzung zunächst einmal sinnvoll und logisch erscheint. Kritiker haben jedoch zweierlei Argumente gegen McAfees Wunsch-Smartphone. So sei zunächst einmal der Name „McAfee Privacy Phone", welcher jedoch explizit als Projektname deklariert wurde, in gewisser Weise problematisch, da besonders Intel zufolge ein Sicherheitsunternehmen kaum ein eigenes Smartphone auf den Markt bringen könnte. Der zweite, deutlich wichtigere Kritikpunkt bezieht sich auf die Hardwareschalter an sich. Denn ist ein Smartphone erst einmal erfolgreich mit Malware oder Viren infiziert, können auch externe Schalter wenig ausrichten. Zwar besteht dann keine Möglichkeit mehr, über modifizierte Softwarebefehle die zentralste Funktionen zu steuern, jedoch ist das Smartphone so oder so geknackt.