Die einen empfinden sie als nützlich, die anderen sehen sie als Gefahr: Die Rede ist von digitalen Sprachassistenten. Diese finden sich mittlerweile in fast jedem elektronischen Gerät, insbesondere im Zusammenhang mit Smartphones. Doch warum sind sie so umstritten? Wir wägen ab.
Sprachassistenten: Vielfältig wie nie
Es gibt sie mittlerweile in jeglichen Formen und mit allerhand verschiedenen Namen und Funktionen. Seit Kurzem ist etwa Amazons Echo auf dem Markt: Ein Lautsprecher, der fest an einem Ort in der Wohnung platziert wird und mit dem man nicht nur ins Internet gehen, sondern auch beispielsweise die Heizung regulieren kann. Außerdem wären da die Klassiker, wie zum Beispiel Apples berühmte „Siri“. Diese ist in eurem iPhone oder iPad integriert und kann nicht nur auf euren Sprachbefehl hin Kontakte anrufen, sondern auch Dinge googeln oder Apps öffnen. Ähnliche Assistenten gibt es mittlerweile auch auf Android-Geräten, doch scheint noch keiner mit Siri mithalten zu können, oder zumindest ihre Berühmtheit zu erlangen. Stattdessen wird häufiger die Alternative von Google genutzt.
Samsungs neues Steckenpferd: Bixby
Dies könnte sich vielleicht bald ändern. Denn mit Samsungs neuem Flaggschiff Galaxy S8 kommt auch ein neuer Sprachassistent auf den Markt: Bixby. Damit zieht der Konzern nach und will die Positionen von Siri, Alexa und Co. streitig machen. Bixby soll jedoch nicht nur Handy-Funktionen ermöglichen und vereinfachen, sondern in Zukunft beispielsweise auch Fernseher oder Klimaanlagen ein- und ausschalten können. Ein Sprachassistent auf dem Smartphone, der viele Geräte gleichzeitig bedienen kann, würde auf den ersten Blick zumindest viele Vorgänge im Haushalt erleichtern. Da Amazons Alexa dies ebenfalls kann, könnte dieser Sprachassistent beispielsweise durch Bixby ersetzt werden. Was jetzt schon feststeht, ist dass Bixby leichter zu bedienen sein soll als die Konkurrenz und sogar einen eigenen Button an der Seite des Handys bekommen soll. Auf diese Weise würden User vertrauter mit der Sprachsuche und seien in der Lage, diese schneller und einfacher zu nutzen.
Medienberichte zeugen von Segen und Fluch
Doch so hilfreich all die Funktionen der Sprachassistenten auch zu sein scheinen: Ein Blick in die Medien genügt, um zu sehen, dass sich die Geister an ihnen scheiden. Denn sie haben sowohl positive Aspekte, als auch negative. Zum einen findet man Stories, bei denen Sprachassistenten eine Rolle im Rennen um Leben und Tod spielen. So soll ein Vierjähriger dank Apples Siri seiner Mutter das Leben gerettet haben. Und sogar vor Gericht spielt ein Sprachassistent möglicherweise bald eine wichtige Rolle: Amazons Echo soll dabei helfen, einen Mord aufzuklären. Doch andererseits warnen Kritiker vor permanenter Überwachung und Datenschutz. Wollen wir wirklich, dass alles, was wir sagen, mitgehört werden kann?
Jedes Wort wird mitgehört
Schließlich sind insbesondere Amazons Echo/Alexa und Google Home darauf programmiert, jederzeit einsatzfähig zu sein und hören stets mit. Dass alles, was wir über Google und Co. suchen, aufgezeichnet und gespeichert wird, weiß mittlerweile fast jeder Nutzer. Doch die Sprachassistenten gehen möglicherweise noch einen Schritt weiter. Denn oft werden die Daten, die wir gesucht haben, an eine Cloud gesendet - so zum Beispiel bei Amazon. Deswegen empfiehlt es sich, zum Schutz der eigenen Privatsphäre, die Mikrofone der Geräte vollkommen auszuschalten, wenn ihr sie gerade nicht benötigt. Denn nur so geht ihr auf Nummer sicher, dass das, was ihr im Vertrauen in den eigenen vier Wänden zu jemandem sagt, auch vertraulich bleibt. Denn wer wirklich an die Informationen in der Cloud gelangt und wozu der Hersteller diese verwendet, legen diese nicht offen. Wie heißt es so schön? Vorsicht ist besser als Nachsicht. Deswegen kann es hilfreich sein, das Kleingedruckte des eigenen Sprachassistenten gut durchzulesen und darauf zu achten, was mit den eigenen Suchen passiert.