Je mehr Daten wir auf unseren smarten Begleitern abspeichern, desto mehr wird der drohende Verlust zum Alptraum für den digitalisierten Menschen. Was kann man tun, um sicherzugehen, dass für den Notfall (Defekt oder Diebstahl) oder den Normalfall (Gerätewechsel) auch wirklich alle Daten gesichert sind?

Lange vorbei sind die Zeiten, in denen das größte Risiko beim Handyverlust darin bestand, einen Sonntagnachmittag die Telefonnummern seiner Kontakte neu einzugeben. Von Kalenderdaten, über Fotos und Apps bis hin zu den Zugangsdaten für allerlei Onlinedienste, lagert auf einem Smartphone heute oftmals eine solch große Datenmenge, dass ein totaler Datenverlust gleichbedeutend mit einem Verlust an digitaler Identität ist.

Bringen die Betriebssysteme genügend Sicherheit mit?

Selbstverständlich bringt jedes der führenden mobilen Betriebssysteme, neben Android und iOS auch Windows mobile oder Blackberry, von Haus aus ein Sicherungskonzept mit. Wir haben uns für Android und iOS angeschaut, worauf zu achten ist. 

Android kann auch ein vollständiges Backup

Smartphone-Daten sichernBei Smartphones und Tablets mit dem Betriebssystem Android besteht die Möglichkeit, die Kontakte lokal oder über die Google Drive-Cloud zu exportieren. Auch die gesammelten Fotos und die Kalenderinhalte lassen sich bequem über die von Google angebotenen Cloud-Dienste sichern und auf ein neues Smartphone übertragen. Manchmal macht es aber Sinn, ein vollständiges Backup aller Dateien zu haben, die sich auf dem Android-Telefon befinden. Zum Beispiel, wenn das Gerät im Rahmen einer Reparatur komplett gelöscht wurde oder ein technisch identisches Ersatzgerät mit dem alten Datenbestand bespielt werden soll. Dazu gibt es allerlei Backup-Programme für Android, die jedoch fast ausnahmslos "Root-Rechte" auf dem Android-Smartphone verlangen. Wer lieber auf Nummer Sicher gehen will, und keiner Software so viele Rechte einräumen will, dem empfehlen wir das kostenlose Programm Android Studio. Dieses erledigt auch ohne Root-Rechte seine Arbeit. Bei Android Studio handelt es sich um die offizielle Entwicklungsumgebung für das Betriebssystem Android. Mit so einem mächtigen Werkzeug ein Backup zu erstellen, klingt schwieriger als es ist. Im Internet finden sich zahlreiche Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die zeigen wie es geht. Die einzige Hardware die benötigt wird, ist das Micro-USB-Kabel, das üblicherweise ohnehin als Ladekabel Verwendung findet.

Apple macht es für den Nutzer einfach 

Wer ein Backup für sein iPhone oder iPad erstellen will, hat es einfacher. Apple bringt mit dem Programm iTunes (für Mac oder PC) und dem hauseigenen iCloud-Service schon zwei hervorragende Möglichkeiten, um vollständige oder teilweise Datensicherungen erstellen. Das Programm iTunes ist in der Apple-Welt die richtige Lösung, wenn es darum geht komplette Backups des Telefons zu erstellen, zu verwalten und bei Bedarf auf neue Geräte aufzuspielen. Die iCloud-Services können ebenfalls dafür sorgen, dass im Bedarfsfall kein größerer Datenverlust eintritt, doch hier werden nur Teile des Datenbestands gesichert, und das auch nur, wenn eine Datenverbindung via WLAN besteht. Auch für iOS gibt es hervorragende und bebilderte Schritt-für Schritt-Anleitungen im Internet.

Lokal oder über die Cloud - was ist besser?

Vor allem sollte beachtet werden, dass vollständige Backups nur über einen angeschlossenen PC oder Mac möglich sind. Alles was drahtlos gesichert ist, ist nur ein Teilbestand dessen, was auf dem Smartphone an Daten und Einstellungen liegt. Korrekt konfiguriert und regelmäßig gemacht, reichen die drahtlosen Backups bei Android und iOS in vielen Fällen aus, um sich vor digitalem Vergessen zu schützen. Doch um sich gegen die Folgen von Datenverlust nach Diebstahl, Verlust oder eines Totalschadens abzusichern - spätestens bevor ein Smartphone in die Reparatur geht, ist das vollständige Backup die bessere Wahl.