Es ist schon fast eine philosophische Frage. Das neue oder reparierte Smartphone liegt auf dem Tisch, frisch aus der Verpackung genommen, was tun? Vielleicht noch einmal ganz von vorne anfangen? Oder doch lieber aus dem Backup des alten Geräts alle Daten wieder herstellen? Es gibt Argumente für beide Möglichkeiten.

Android-Nutzer können ihren Google-Account verwenden

Folgt man dem von Google vorgegebenen Pfad, stellt sich die eingangs aufgeworfene Frage überhaupt nicht. Besitzt du, so wie sich das Google vorstellt, ein Google-Konto, ist der Umzug recht einfach gestaltet. Bevor das neue Smartphone in Betrieb genommen wird, synchronisierst du auf deinem alten Telefon unter Einstellungen alle Daten und deinen Google-Account. Beim ersten Einschalten des neuen Smartphones sorgt der Android-Einrichtungsassistent dafür, dass die alten Daten (Kontakte, E-Mails, Notizen, Kalendereinträge und Apps) übertragen werden. Doch Vorsicht: Hat eines der beiden Android-Telefone eine andere Betriebssystem-Version - was beim Neukauf nicht unwahrscheinlich ist - werden die Einstellungen der Apps nicht mitübertragen, sondern die Programme lediglich neu aus dem Play Store installiert. Da Google nicht alle Daten vom alten Smartphone umzieht - SMS, MMS und die Anrufliste zum Beispiel - bieten sich Drittanbieter-Programme an. Die kostenlose App „Easy Backup & Restore” kann über wechselbare SD-Karten, das Gmail-Konto und Cloud-Dienste wie Google Drive und Dropbox den Datenaustausch erledigen. Wie ein Standard-Backup funktioniert, zeigen wir dir im Artikel: Vor der Reparatur: Daten sichern und löschen.

Hersteller - eigene Lösungen für Android

neu aufsetzen oder BackupWie so häufig im Android-Bereich, bieten die großen Hersteller wie Samsung, LG oder Sony auch eigene Lösungen an, die teils besser, teils jedoch auch schlechter funktionieren als die Google-Lösung. Allen Hersteller-Lösungen gemein ist, dass sie nur den Umzug innerhalb einer Marken-Familie erlauben. Ein Wechsel von Samsung auf LG wird weder von einem Tool von LG noch Samsung ermöglicht. Die entsprechenden Umzugshelfer sind entweder bereits auf dem neuen Smartphone vorinstalliert oder können aus dem Google Play Store installiert werden. Ein Blick in den Play Store empfiehlt sich auf jeden Fall. Aus den App-Bewertungen lässt sich oft herauslesen, ob das jeweilige Programm eine gute Alternative zum Umzug via Google-Account ist.

Apple macht es einfach - wenn man einen Unterschied beachtet

Apple bietet ebenfalls eine hauseigene Lösung an und auch hier gilt es eine grundsätzliche Entscheidung zu treffen: via Cloud oder PC bzw. Macintosh? Nutzt man den Apple iCloud Service, stößt man jedoch schnell an eine Grenze und diese ist konkret bemessen: 5 Gigabyte. Mehr Cloud-Speicher - und den brauchen größere Fotosammlungen schnell - lässt sich Apple extra bezahlen. Die Alternative von Apple ist das hauseigene iTunes-Programm. Ursprünglich war iTunes einmal die Verwaltungs- und Abspielsoftware für die inzwischen fast ausgestorbenen iPods aus dem eigenen Haus und das merkt man dem Programm auch an. Die Backup-Funktion ist ein wenig versteckt untergebracht. Doch hat man sich einmal mit den Eigenheiten der Programmoberfläche auseinandergesetzt, geht eigentlich alles leicht von der Hand. Wichtig ist zu beachten, dass das Backup mit einem Passwort verschlüsselt wird. Vergisst man hier in iTunes die entsprechende Option auszuwählen, bekommt das neue Telefon zwar alle Einstellungen, Apps und Daten übertragen, doch die sonst im iPhone gespeicherten Passwörter sind verloren. 

Warum nicht neu starten?

Alle zuvor aufgezeigten Lösungen ermöglichen es, nahezu nahtlos von einem alten auf ein neues Smartphone zu wechseln. Doch warum nicht doch ganz neu anfangen? Sowohl Google als auch Apple erlauben es, nur die wichtigen Kalender- und Kontakteinträge zu übertragen. Entscheidet man sich für diese Lösung, werden keine irgendwann in den Vorjahren angesammelten alten Apps neu installiert. Darin besteht die eigentliche Chance eines wirklichen Neustarts. Viele Apps werden vom Nutzer kaum oder gar nicht mehr verwendet. Und startet man sie dann doch irgendwann, holen sie sich teils erhebliche Rechte an den Nutzerdaten und schreiben den Speicher voll mit eigenen Einstellungsdaten. Also warum nicht: Einfach mal ganz von vorne anfangen?