Wunderheilung, selbstständige Regeneration oder Unverwundbarkeit. Solche und ähnliche hochtragende Schlagwörter fielen jüngst in Bezug auf eine revolutionäre Neuerung. Revolutionär dann, wenn die von Forschern entwickelte Display-Innovation auch wirklich hält, was sie verspricht. Ein bisher außer Acht gelassener Stoff soll all den Kratzern, Schlieren und Brüchen dieser Welt den Kampf ansagen.

Nie wieder kaputte Displays

Forscher aus Kalifornien stehen offenbar kurz davor, weit entfernte, fantastische Fiktion Wirklichkeit werden zu lassen. Die Entdeckung eines optimal nutzbaren Materials für die Displayherstellung scheint die Smartphones der nahen Zukunft zu wahren Innovationsbestien zu machen. Wo mit dem allzeit angepriesenen Gorilla-Glas zwar schon einiges für die äußere Stabilität und Belastbarkeit erreicht wurde, dürfte ein vollends kratz- und bruchfreies Displayglas endgültig für kollektives Ausatmen sorgen. Denn wer kennt es nicht: Das neue Smartphone ist ausgepackt, man verzichtet ob der unvermeidbaren Blasen unter dem Plastik auf eine Schutzfolie und der allgemeinen Handhabung zuliebe auch auf eine klobige Hülle. Keine Woche später rutscht das geliebte Stück aus der Hand, wird unabsichtlich vom Tisch geschoben oder fällt einer anderen, fatalen Gefahr zum Opfer. Das Resultat ist immer dasselbe, Displaybrüche oder ärgerliche Kratzer sind vorprogrammiert. Dann wird meist eine Handy-Reparatur notwendig. Wer sich für kleines oder größeres Geld versichert hat, dürfte zwar weiterhin ruhig schlafen können, jedoch ist die Zahl der tatsächlich versicherten Geräte indes überschaubar. Kein Frage also, dass ein kratzimmunes Display mit Freude angenommen werden würde. Besonders um der verbauten Software und Hardware gleichzukommen und den hohen Auflösungsstandard zu rechtfertigen, dürften auch Smartphone-Hersteller trotz vermutlich hoher Ankaufkosten interessiert sein.

Was zeichnet das neue Material aus?

Display mit SelbstheilungskräftenDoch wie genau funktioniert das eigentlich und worin bestehen die angepriesenen „Selbstheilungskräfte“ des neuen Materials? All dies scheint zunächst einmal jedenfalls nur der Anfang einer neuen Smartphone-Entwicklung zu sein. So beschreiben die Forscher der Riverside Universität aus Kalifornien ihr neu entwickeltes Material als vollends transparent und flexibel, was der Nutzung für Smartphone-Displays zu Gute kommen würde. Vor allem die vorherrschende Entwicklung hin zum flexiblen Smartphone ohne Kanten und Enden dürfte mithilfe dieser neuen Technologie einen entscheidenden Schritt nach vorne machen. Das neue Polymer sei zudem in der Lage, innerhalb von 24 Stunden jegliche Kratzer und Bruchstellen selbstständig zu beheben. Dadurch sei auch eine Anwendung im Bereich der Akkus denkbar, die der Langlebigkeit der Geräte zuarbeiten würde. Eben diese Selbstheilung würde durch die Verbindung des Kunststoffpolymers mit einer ionischen Flüssigkeit ermöglicht werden, die in brüchigen oder rissigen Bereichen für ein Zusammenziehen und somit Schließen der Lücken sorgen würde.