Die Umweltorganisation Greenpeace hat ihr diesjähriges Ranking der wichtigsten Technikfirmen und ihrer Nutzung von Wind- und Sonnenkraft veröffentlicht. Denn besonders Cloud- oder Streaming-Dienste belasten die Umwelt mit ihrem horrenden Stromverbrauch, sodass sich die Umweltschutzorganisation regelmäßig prüft, welche dieser Unternehmen ihren Strom aus erneuerbaren Energien beziehen. Viele Firmen in der Technik-Branche agieren dabei sehr vorbildlich - doch es existieren auch einige Ausnahmen.
Unglaublicher Stromverbrauch durch Streaming-Dienste
Wann immer Internet-Nutzer sich dazu entscheiden, einen Film, eine Serie oder auch Musik zu streamen, verbrauchen sie dabei eine extreme Menge Strom - oftmals ohne sich darüber überhaupt bewusst zu sein. Wenn man das Internet als ein Land betrachten würde, hätte es laut Energieexperten weltweit den sechstgrößten Stromverbrauch. In den USA macht das Streaming über Netflix (zu Spitzenzeiten) bereits jetzt schon ein Drittel des gesamten Datenverkehrs aus. 2015 machte Videostreaming bereits über die Hälfte des gesamten globalen Internetdatenverkehrs aus. Der genaue Anteil belief sich hierbei auf satte 53 Prozent und die Tendenz steigt stetig.
Tech-Riesen nutzen grüne Energie
Aus dem Greenpeace-Report geht vor allem eines hervor: Die US-Technologiekonzerne Apple, Facebook und Google nutzen erneuerbare Energie. Alle drei Tech-Riesen schnitten im Report mit gute Noten ab. So nutzt der kalifornische Konzern mit dem bekannten Apfel als Logo - laut Greenpeace - bereits zu 83 Prozent Energie aus regenerativen Quellen, um seinen Strombedarf zu decken. Dadurch konnte sich Apple bereits zum dritten Mal in Folge den Spitzenplatz unter den Tech-Unternehmen sichern. Apple betreibt in den USA und in China eigene Solarfarmen und setzt inzwischen auch auf Windkraft sowie Brennstoffzellenantriebe. Nach Apple folgen zwei weitere weltweit bekannte Technik-Riesen: Facebook nutzt zu 67 und Google zu 56 Prozent erneuerbare Energie. Auch Google kauft mittlerweile große Mengen erneuerbarer Energie. Facebook hat eines seiner Rechenzentren extra nach Schweden verlegt, um dort die günstigen Temperaturverhältnisse wahrzunehmen. Den vierten Platz belegt HP mit 50 Prozent. Unter die Top 15 schafften es aber auch weitere namhafte Unternehmen aus der Technik-Branche wie beispielsweise Microsoft, IBM und Salesforce.
Amazon, das schwarze Schaf
Vergleichsweise schlecht schnitt Amazon ab. Laut Greenpeace bezieht das Unternehmen lediglich 17 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen. Stattdessen nutzen sowohl Amazon als auch sein Webservice AWS hauptsächlich Kohle- und Atomstrom. Über Amazon’s Webservice laufen daten-und stromintensive Dienste wie Netflix, Pinterest oder Spotify. Dadurch konnte sich Amazon gerade einmal den zwölften Platz sichern. Doch es geht noch schlechter: Beim Greenpeace-Ranking belegen der IT-Dienstleister Samsung SDS, die südkoreanische Suchmaschine Naver sowie der Datenbankanbieter Oracle die letzten Plätze.