Vodafone hat einen neuen Geschwindigkeitsrekord für mobile Datenübertragung aufgestellt. Was erstmal nach viel Technikeinsatz und vielleicht auch mehr Energieverbrauch klingt, kann zukünftig sogar tatsächlich helfen den Akku des Smartphones zu schonen. Wir erklären, warum das so ist.

Super-LTE mit 500 Mbit/s lässt VDSL alt aussehen - theoretisch

Erst einmal ist es nur eine Zahl: 500 Mbit/s (Megabit pro Sekunde). Mit der Übertragungsrate, für die diese Zahl steht, hat Vodafone in diesem Herbst einen Rekord für die mobile Datenübertragung im Mobilfunknetz gebrochen. Möglich wurde dieser Rekord, der in Berlin und am Unternehmenssitz in Düsseldorf erreicht wurde, durch technisch speziell dafür ausgerüstete Funkzellen und ein, mit einer noch nicht offiziell verfügbaren Firmware aufgerüsteten, Sony Smartphone vom Typ XZ. Einer breiten Öffentlichkeit werden Upgrades auf die neue Firmware und bereits ab Werk eingerichtete Turbo-Smartphones erst im Laufe des kommenden Jahres zur Verfügung stehen.

Der Datenturbo wird bislang nur theoretisch erreicht

Neues Super-LTENach Angaben von Vodafone war der erreichte Spitzenwert von 500 MBit/s bzw. "1/2 Gigabit" eher ein theoretischer Wert - doch deutlich über 400 MBit/s sollen erreicht worden sein. Damit übertrumpft Vodafone seine beiden erst im Sommer in Hannover freigeschalteten Mobilfunkzellen, die bis zu 375 MBit/s erreichen können. Doch das Ende der Fahnenstange ist mit diesem Super-LTE noch längst nicht erreicht. In einem weiteren Test in Düsseldorf sollen sogar Übertragungsraten von über einem Gigabit/s erreicht worden sein, was einer schnellen Ethernet-Verkabelung entspricht. Um derartige Spitzenwerte zu erreichen, reicht es allerdings nicht, ein Smartphone mit einer neuen Software zu bespielen. Die für diesen Test genutzte Hardware soll nach Angaben des Unternehmens noch sehr experimentell gewesen sein und aus "großen Kästen voller Mobilfunktechnologie" bestanden haben.

Wie schnell ist das Super-LTE im Vergleich?

Die beiden gängigen Ethernet-Standards, mit denen zum Beispiel in einer typischen Hausverkabelung ein PC an den DSL-Router angeschlossen wird, geben einen Eindruck von der erreichten Übertragungsrate. Während der ältere Fast-Ethernet-Standard Daten mit rund 100 Mbit/s durch das Kupferkabel schickt, bringt es das modernere Gigbit-Ethernet (der Name spricht für sich) auf ein Gigabit bzw. 1000 MBit/s. Somit ist die von Vodafone erreichte Datenübertragungsrate im neuen Super-LTE etwa 5x so hoch wie bei "altem" Ethernet oder halb so schnell wie Gigabit-Ethernet.

Der ältere ADSL-Standard findet bereits bei 25 MBit/s (DSL 25) seine Grenzen. Modernere VDSL-Verbindungen, aber auch viele Internetanschlüsse über das Fernsehkabel, erreichen meist 100 MBit/s, können theoretisch aber immerhin bis zu 300 MBit/s erreichen. Im WLAN werden diese Daten dann mit bis zu 1300 MBit verteilt - wobei hier wie bei LTE sehr viele Einflussfaktoren die tatsächlich erreichbare Übertragungsrate deutlich herunterbremsen können.

WLAN oder LTE, was verbraucht mehr Akku?

Die Frage welche Übertragungstechnologie den Akku mehr belastet, ist nicht so einfach zu beantworten. Neben der im jeweiligen Smartphone eingebauten Kombination aus Hardware und Firmware, ist vor allem die Zeit der Datenverbindung eine wichtige Einflussgröße beim Datenverbrauch. Tatsächlich verbrauchen weder WLAN noch Datenverbindungen (egal ob altes UMTS oder das moderne Super-LTE) über das Mobilfunknetz großartig Energie, wenn es nichts zu übertragen gibt - dann ziehen sich alle aktuellen Smartphones in einen energiesparenden Standby-Modus zurück.  Erst wenn tatsächlich Daten per Funk ausgetauscht werden - egal welcher Standard genutzt wird - steigt der Stromverbrauch rapide an. Grundsätzlich kann daher die Faustformel genommen werden, dass die jeweils langsamere zur Verfügung stehende Übertragungstechnologie den Akku am meisten belastet. Der Grund dafür ist einfach: Weil langsame Übertragungstechnologien über längere Zeiträume die Datenverbindung aufrechterhalten müssen, wird über längere Zeit mehr Strom verbraucht und der Akku belastet. Schnelle Übertragungsraten können also durchaus für eine längere Ausdauer des Smartphones sorgen, weil die Datenübertragung schneller abgewickelt wird und das Gerät sich dann wieder zurück in den Stromsparmodus zurückziehen kann.

Hier haben wir noch mehr Tipps für Euch, wie Ihr den Akku Eures Smartphones schonen könnt: Diese Verhaltensweisen ziehen euren Akkustand herunter.