Android oder iOS - Was schützt euer Gerät besser?
Der Marktanteil der beiden Betriebssysteme von Google und Apple ist überwältigend. Mit 86 Prozent von Android und 13 Prozent von iOS sind beide Betriebssysteme auf beinahe 100 Prozent aller auf dem Markt verfügbaren Geräte vorhanden - die überdies längst mehr sind als Telefon und Mp3-Player. Auch die Organisation persönlicher Passwörter und Banküberweisungen gehört mittlerweile zum Standardrepertoire. Grund genug, sich mit der Datensicherheit beider Betriebssysteme zu befassen. Wo sind eure Daten besser aufgehoben, bei Android oder iOS?
Grundsätzlich sicher, aber…
Die gute Nachricht gleich vorweg: Ob Android oder iOS – beide Betriebssysteme arbeiten hart dafür, dass eure Daten dort sicher hinterlegt sind. Google und Apple arbeiten regelmäßig an Updates und Sicherheits-Patches, um persönlichen Dateien größtmöglichen Schutz zu gewährleisten. Leider gehört es auch zur Wahrheit, dass eure Daten, egal ob ihr Android oder iOS verwendet, nie hundertprozentig geschützt sein können. Denn unabhängig ob Android oder iOS - je nach Gerät und Betriebssystem existieren Sicherheitslücken, die durch Hacker ausgenutzt werden können. Bei näherer Untersuchung erweisen sich hier vor allem Android-Geräte im Gegensatz zu iPhones als stärker anfällig. Woran das liegt, gehen wir im folgenden Abschnitt nach. Ausführliche Infos, wie ihr eurer Android-Phone am besten gegen Malware schützt, findet ihr im Artikel Mit diesen 3 Tipps könnt ihr bei Android Daten schützen. Was ihr gegen Hackerangriffe auf eurem iPhone tun könnt, erfahrt ihr hier.
Open Source
Wenn ihr vor der Entscheidung steht, ob ihr euch ein Smartphone mit Android oder iOS zulegen solltet, dann ist ein wichtiges Stichwort hierbei „Open Source“, zu Deutsch: „Offene Quelle“. Anders als Apple verwendet Google für sein Android ein Betriebssystem, das „Open Source“ ist. Das bedeutet, dass der Quellcode des OS für Entwickler anderer Firmen frei zugänglich ist. Auf diese Weise ist es anderen Smartphone-Herstellern wie Huawei oder HTC möglich, eine Android-Version für ihr Gerät zu erstellen bzw. von der öffentlich zugänglichen „Open Source“-Version zu variieren. Schließlich besitzt jeder Hersteller, der Android auf seinen Geräten führt, eine individuelle Ausführung des Betriebssystems, das dem jeweiligen Geräte-Modell wie beispielsweise einem Samsung Galaxy S8 am besten entspricht. Dabei kann es sowohl um ein individuelles Design als auch um eine speziell für ein Modell entworfene Menüführung gehen.
Und genau hier entsteht ein entscheidendes Sicherheits-Risiko. Denn beim Modifizieren des Android-Quellcodes kann es bei unsorgfältiger Arbeit zu Sicherheitslücken kommen, die im Nachhinein von Hackern erkannt und ausgenutzt werden können. Einfach ausgedrückt: Dadurch, dass viele Handymodelle mit Android laufen, können Sicherheitslücken im Betriebssystem entstehen und Dritte können leichter an eure Daten gelangen. Das kann natürlich auch bei iOS passieren, doch das Risiko besteht durch den öffentlichen Quellcode in besonderem Maße für das Betriebssystem Android. Apple hat das spezielle Problem der „Open Source“ nämlich nicht. Das liegt an zwei Dingen: Erstens ist der Quellcode für sein Betriebssystem iOS nicht öffentlich. Zweitens läuft iOS ausschließlich auf den hauseigenen iPhones oder iPads. Das Problem einer Fremden Nutzung des Quellcodes entsteht hier also gar nicht erst.
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Apps
Android oder iOS? Auch wenn es um Apps geht, spielt hier das Thema „Open Source“ eine nicht unwichtige Rolle. Denn leider kommt die Problematik eines offen zugänglichen Quellcodes nicht nur beim Modifizieren von Betriebssystemen, sondern auch beim Modifizieren von Anwendungen zum Vorschein. Denn viele der heute neu erscheinenden Anwendungen werden nicht mehr komplett neu geschrieben. Stattdessen bedienen sie sich in bekannten Online-Mediatheken, die bestimmte App-Bausteine öffentlich zur Verfügung stellen. Diese Versatzstücke können von Beginn an fehlerhaft belastet sein oder beim Modifizieren (ähnlich wie beim Betriebssystem) nachträglich Fehler bekommen. Einfach ausgedrückt: Neue Apps werden oft aus Teilen alter Apps zusammengesetzt und können deshalb Sicherheitslücken aufweisen. Auch wenn Apps von Drittanbietern natürlich ebenfalls für den App Store von Apple (und nicht nur für den Google Play Store) konzipiert werden, tritt das Sicherheitsproblem durch Apps häufiger bei Android zutage. Dass es bei Apple anders ist, lässt sich wiederum auf die striktere und hausinterne Sicherheits-Politik bei dem kalifornischen Konzern zurückführen.
Updates
Ob Android oder iOS, beide Betriebssysteme versorgen ihre Nutzer regelmäßig mit Software-Updates. Doch falls ihr dabei seid, euch ein neues Smartphone zuzulegen und nicht wisst, ob ihr euch für Android oder iOS entscheiden solltet, dann empfiehlt es sich, die Update-Politiken von Apple und Google im Auge zu haben. Diese unterscheiden sich nicht unwesentlich voneinander. So kommt es bei Android vor, dass ältere Generationen von Betriebssystemen wie „Marshmallow“ oder das nur ein Jahr alte „Nougat“ nicht immer automatisch mit wichtigen Sicherheits-Updates bestückt werden. Denn notwendige Software-Aktualisierungen sind oft nur mit Smartphones möglich, die die neuste Android-Version benutzen. Das ist ein Problem, denn viele in die Jahre gekommenen Geräte sind nur bis zu einer bestimmten Version von Android wie beispielsweise „Nougat“ kompatibel. Wenn ein neues Sicherheits-Update also nur auf dem aktuellen Betriebssystem Oreo heruntergeladen werden kann, bleiben Besitzern älterer Modelle nur zwei Möglichkeiten. Entweder keine neuen Sicherheits-Updates durchzuführen und somit ihr Smartphone zukünftig Gefahren von Hackerangriffen auszusetzen. Oder sich ein neues Gerät für teures Geld zu kaufen, das mit der aktuellen Version von Android läuft.
Android oder iOS? Auch im Falle der Software-Aktualisierung liegt Apple mit seiner Update-Strategie vorn. So gewährleistet der kalifornische Konzern in der Regel auch für Modelle die bereits vier oder fünf Jahre alt sind notwendige Sicherheits-Updates. Apples aktuelles Betriebssystem iOS 11, das im September diesen Jahres veröffentlicht wurde, funktioniert beispielsweise auf Apple-Geräten fünf unterschiedlicher Generationen: iPhone 5S, 6, 7, 8 und X. So ist das iPhone 5S mittlerweile über vier Jahre alt, doch wird voraussichtlich noch einige Monate mit wichtigen Sicherheits-Updates versorgt werden. Natürlich sollte es noch für mehr alte Modelle zugänglich sein, alleine aus Gründen der Nachhaltigkeit, doch dies ist schon mal ein guter und richtiger Schritt.
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