Geht es nach Apple, dann sind die Zeiten vorbei, in denen wir einfach irgendwelche liebgewonnenen Kopfhörer, womöglich aus Walkman-Zeiten, in das iPhone stecken können. Den Klinkenstecker hat Apple für veraltet erklärt, doch der neue Stecker ist alles andere als ein Standard.
Das iPhone 7 brachte kaum Neuerungen, aber Diskussionen
Vor wenigen Wochen hat Apple die neuste Version des iPhone vorgestellt, das kratzfeste iPhone 7. Trotz neuer Versionsnummer ist die Anzahl der Veränderungen gering, eine jedoch hat zumindest für heftige Diskussionen gesorgt: Die Abschaffung des Klinkensteckers. Auch wenn das neue iPhone vorerst noch mit einem Adapter für alte Kopfhörer geliefert wird, ist der Klinkenstecker für Apple gestorben. Besonders unpraktisch: Egal ob neue Lightning-Kopfhörer oder alte Klinken-Kopfhörer mit Adapter angeschlossen sind, ab sofort ist das gleichzeitige Aufladen des Akkus unmöglich.
Warum hat Apple diesen Schritt gewagt?
Der gewonnene Raum kann nun für den Akku oder andere Elemente genutzt werden. In doppelter Hinsicht hat die Abschaffung aber ein zusätzliches Feature ermöglicht: Wasserdichtheit - wobei andere Hersteller durchaus auch wasserdichte Smartphones mit Klinkenadapter hinbekommen. Für die Entwickler von Apple kam jedoch hinzu, dass der Home-Button durch eine „Touch Force“ Taste abgelöst wurde, ähnlich dem Touchpad des MacBooks. Trotz Wegfall der alten Tastenmechanik wurde im iPhone zusätzlicher Platz für die Elektronik der „Haptic Engine“ benötigt - sagen zumindest die Verantwortlichen bei Apple. Zu einem gewissen Grad wurde dafür der Platz des wegfallenden Klinkensteckers genutzt. Zusätzlich zu diesen Argumenten haben Tim Cook und andere Apple Manager bei der Präsentation die bessere Qualität der digitalen Tonübertragung hervorgehoben. Es ist korrekt, dass ein digitaler Anschluss (hier der Lightning-Port des iPhone) eine höhere Soundqualität weitergeben kann. Wenn man sich aber einmal überlegt, auf welchem Qualitäts-Level sich bereits hochwertige Kopfhörer mit dem angeblich obsoleten analogen 3,5-mm-Anschluss befinden, fällt es schwer für Normalverbraucher, dieses Argument aufzuführen.
Ist dies nun das Ende des Klinkensteckers?
Das iPhone setzt oft Trends, es ist jedoch in diesem Fall sicher fragwürdig, ob diese Neuerung sich wirklich durchsetzt. Der Lightning-Stecker, der nun die kabelgebundenen Kopfhörer mit Musik versorgt, ist ein reines Eigengewächs von Apple. Angesichts der Marktmacht, die Android inzwischen in vielen Ländern erlangt hat, wird die Durchsetzung dieses Standards sicher schwer. Und kabellose Bluetooth-Kopfhörer sind zwar im Kommen; doch Apple setzt mit den als Zubehör erhältlichen AirPods nicht auf den universellen Bluetooth-Standard, sondern geht auch hier einen eigenen Weg. Sollte Apple wirklich daran glauben, dass der 3,5-mm-Anschluss keine Zukunft mehr hat, werden bald auch MacBook und MacBook Air diesen Anschluss verlieren. Ob das nun wirklich das Ende dieses Anschlusses ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Kann Apple seine eigenen Standards wirklich durchsetzen - in einem Markt, in dem Androidgeräte immer wichtiger werden? Noch ist es zu früh, hier einen klaren Trend zu erkennen. Spätestens in einem Jahr wird sich zeigen, ob Apple die Macht hat eigene Standards durchzusetzen - das Ende des Klinkensteckers ist bis dahin noch längst nicht gekommen!
Weitere Informationen zum iPhone 7 bekommt ihr in unserem Artikel: So wasserdicht ist das iPhone 7 wirklich.
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