Android ist weltweit das beliebteste und am häufigsten benutzte Betriebssystem für Smartphones und Tablets. Kein Wunder, dass deshalb viele versuchen, eine echte Alternative zu Android zu sein. Wir haben diese Projekte in Augenschein genommen und den Blick auf den aktuellen Stand der Entwicklung gerichtet.
Ubuntu
Bei Ubuntu handelt es sich um eine Linux-Distribution für Smartphones und Tablets, die Version nennt sich hier Ubuntu Touch. Sie wurde von dem britischen Unternehmen Canonical entwickelt, welches mit BQ aus Spanien einen starken Hardware-Partner besitzt. Canonical präsentiert seine Android-Alternative weltweit auf Messen (wie dem Mobile World Congress) und kann dadurch mittlerweile nicht mehr nur spanische Fans verzeichnen. Vielmehr hat sich Ubuntu mittlerweile auch in anderen Ländern eine echte Fangemeinde geschaffen und so hat es Canonical seinen Nutzern zu verdanken, dass das offene System auch auf dem Nexus 5, dem OnePlus One und auch dem modularen Fairphone 2 nutzbar ist. Ubuntus Beliebtheit ist es zu verdanken, dass neben diesen drei Geräten noch etliche weitere Portierungen der Linux-Distribution für Android-Smartphones existieren. Allerdings können die meisten von ihnen nicht mehr geupdatet werden und oftmals exisiteren auch keine Patches mehr. Der Ubuntu Store versorgt Nutzer theoretisch mit allerlei Apps, darunter auch Telegram und Twitter. Den Rest reichen die Entwickler auf Web-Basis nach. Der Ubuntu Hersteller wollte es Programmierern zudem erleichtern, Desktop-Anwendungen für die Android-Alternative fit zu machen. Bisher wurde daraus allerdings wenig.
Sailfish OS
Jolla ist eine Firma aus Finnland, die Smartphones auf Basis des Sailfish OS entwickelt. Ehemalige Nokia-Entwickler bilden den Kern des Jolla-Teams. Bei der Software handelt es sich um eine sogenannte Open-Source, die von einer aktiven Gemeinde nicht nur gepflegt sondern auch weiterentwickelt wird. Als Anlaufstelle zur Sicherung und Verkauf an den Kunden dient den App-Entwicklern der "Jolla Harbour" für die Android- oder Salilfish-App. Zwar agiert das finnische Unternehmen damit ähnlich professionell wie der Internetriese Google mit seinem Play Store. Doch trotz dieser Professionalität dürfte für viele, die zwar neugierig auf diese Android-Alternative sind, die Schwelle der Überwindung einfach zu hoch sein, um Sailfish auszuprobieren. Denn Sailfish wird - neben dem eigenen Smartphone - nur für wenige Geräte angeboten. Dennoch ist das Smartphone aber zumindest in seiner finnischen Heimat erfolgreich.
KDE Plasma Mobile
KDE Plasma ist eine Desktop-Umgebung für Linux-Systeme auf Computern, Netbooks und Tablets. Nun bedient die mobile Variante auch das Smartphone. Bei der Smartphone-Variante kommt die grafische Desktop-Umgebung Plasma Workspace in einer für Mobiltelefone angepassten Form zum Einsatz. Auch Plasma wirbt mit den gleichen positiven Aspekten, mit denen sich viele andere Android-Alternativen rühmen: So ist das System selbstverständlich kostenlos, transparent und erlaube eine höhere Privatsphäre. Auch können Drittanbieter (wie bei iOS und Android) ihre Apps anbieten und die Community sei zudem äußerst aktiv hilfsbereit bei dringenden oder größeren Problemen.
Das clickrepair-Fazit
Für alle der hier vorgestellten, und auch anderen, Android-Alternativen dürfte die größte Herausforderung in der Verbreitung und der Massentauglichkeit liegen. Denn Googles Android-Betriebssystem besitzt durch das Unternehmen große Ressourcen, auf die es in seiner Entwicklung zurückgreifen kann und ist zudem bereits gut auf dem Markt etabliert. Android zählt neben Apples iOS zu den dominantesten Systemen und eine baldige Veränderung diesen Umstands kann derzeit nicht ausgemacht werden, sodass hier keine echte Konkurrenz entstehen kann. Besonders die gigantische Menge an Geräten und Apps, die Googles Betriebssystem bereits unterstützen, sorgen dafür, dass es keine wirkliche Android-Alternative auf dem Markt gibt. Erst wenn eines der hier vorgestellten Systeme Nutzern etwas bieten kann, dass Android nicht aufweist, besteht eine Chance darauf, dass sich die Systeme zu einer echten Android-Alternative entwickeln.