Die Frage nach dem Smartphone-Spiel des Jahres 2016 muss gar nicht gestellt werden. Kein Spiel hatte einen derartigen Einfluss wie das Phänomen Pokémon Go. Auf der ganzen Welt konnte kurz nach dem Erscheinen des Spiels eine ganze Schar von Smartphone-Nutzern dabei beobachtet werden, wie sie auf den Straßen, Parks und Spielplätzen nach den Monstern suchten. Es wundert daher nicht, dass das Spiel 2016 die am häufigsten runtergeladene App darstellt. Der Hype kam allerdings schnell wieder zum Erliegen. Was ist danach aus Pokémon Go geworden?
Umsatz steigt im Dezember wieder
Wie eine Statistik von Datenanalysten zeigt, konnte Pokémon Go in der ersten Woche nach dem Release knapp 40 Millionen US Dollar einnehmen. Täglich spielten zu diesem Zeitpunkt knapp 45 Millionen Nutzer das Spiel. Dies brach in kürzester Zeit wieder ein. Das Zurückgehen des Hypes bedeutet aber noch lange kein Verschwinden des Spiels – schließlich nutzten auch Mitte September noch knapp 10% aller Smartphone-Besitzer regelmäßig Pokémon Go. Um diesen Kern der Spieler zu halten, muss sich Entwickler Niantic aber noch etwas einfallen lassen.
Nur die Events konnten die Spieler nach Monaten wieder motivieren, Pokémon Go zu zocken. Vor allem in der letzten Woche des Jahres, zwischen Weihnachten und Silvester, konnte Pokémon Go wieder ein Rekordhoch in den Umsätzen verzeichnen.
Denn da kletterte der Umsatz der App auf knapp 25 Millionen US Dollar hoch. Kein Wunder, schließlich haben die meisten Spieler zwischen den Festen frei und auch wieder Zeit, sich mit dem Spiel zu beschäftigen. Zudem lockte das Weihnachts-Event mit zahlreichen Angeboten im Shop und speziellen Pokémon, die es nur in der kurzen Zeit zu fangen gab.
Neuerungen für Pokémon Go
Im September erhörte der Entwickler den Wunsch nach wirklichen Neuerungen für Pokémon Go. Den Anfang machte das Kumpel-System, bei dem du mit deinem Lieblingspokémon auf Bonbonjagd gehst – später folgte mit dem bereits seit Monaten angekündigten Pokémon Go Plus ein Bluetooth-Armband, das die Monsterjagd vereinfacht. Besonders lange gab es zudem Unmut wegen des Tracking-Systems – hier konnte Niantic erst in den letzten Wochen mit einer Überarbeitung die Community größtenteils zufriedenstellen. Vor Kurzem hat Entwickler Niantic mit den ausbrütbaren Baby-Pokémon wie Pichu oder Togepi die zweite Pokémon-Generation gestartet.
App förderlich für Gesundheit?
Pokémon Go stand im Ruf, die Gamer aktiv in Bewegung zu halten und damit die Gesundheit zu fördern. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der renommierten Harvard-Universität widerlegt dies jedoch: Zwar waren die Pokémon-Go-Spieler zunächst tatsächlich mehr zu Fuß unterwegs als vor der Installation der App, allerdings bei weitem nicht so aktiv, wie angenommen wurde. In der ersten Woche nach Installation des Spiels sollen die Nutzer gerade einmal 955 Schritte mehr als üblich zurückgelegt haben. Allerdings nahmen die Schritte danach wieder stetig ab, bis sie nach rund sechs Wochen wieder auf dem gleichen Stand waren, wie vor der Installation.
Ob das im Sinne von Ash Ketchum aus Alabastia ist, Vorbild für jeden Pokémontrainer auf der Welt und stetig auf Reisen durch die Welt der Pokémon, darf bezweifelt werden.