Selten stand ein Smartphone-Hersteller so unter Druck, wie Samsung derzeit. Nach dem Fiasko mit den sich spontan entzündenden Akkus des Spitzenmodells Galaxy Note 7, der folgenden Einstellung der Produktion und dem kostspieligen Rückruf, muss die achte Generation ein Erfolg werden. Glaubt man der Gerüchteküche, könnte der Turnaround mit dem Samsung Galaxy S8 gelingen.
Vorstellungstermin: Eher später als früher
Wann genau das Samsung Galaxy S8 vorgestellt wird, steht noch nicht fest. Allerdings ist das Weihnachtsgeschäft, das in den USA mit dem Black Friday bzw. dem Thanksgiving-Fest eingeläutet wird, schon so nahe, dass eine Vorstellung in diesem Jahr nicht mehr vorstellbar ist. Nach Bekanntwerden der Akkuprobleme beim Galaxy Note 7 war eine Vorstellung des Nachfolgers noch in diesem Jahr kurzzeitig als möglich erachtet worden.
Wie Brancheninsider derzeit vermuten, soll die achte Generation der Galaxy-Baureihe im Rahmen der Ende Februar 2017 in Barcelona stattfindenden Mobilfunkmesse MWC vorgestellt werden - also genau ein Jahr nach den Vorgängermodellen der glücklosen 7er Baureihe.
Womöglich kommt es aber noch ganz anders, denn die Koreaner dürfen sich beim Samsung Galaxy S8 keine Schnitzer mehr erlauben. Ein Hauptaugenmerk bei der Entwicklung des neuen Android-Smartphones dürfte daher auf der Qualitätssicherung liegen. Ohne ein OK aus dieser Abteilung könnte der Vorstellungstermin für das Samsung Galaxy S8 durchaus auch noch weiter in die Jahresmitte 2017 verschoben werden.
Display ohne Kanten und in zwei Größen
Die Gerüchteküche für das Samsung Galaxy S8 ist sich sicher: Auch das neue Spitzen- und Volumenmodell von Samsung wird in mindestens zwei Displaygrößen kommen. Bei den genauen Größenangaben herrscht noch Uneinigkeit. Als sicher gilt aber eine Variante, die eine Bilddiagonale leicht größer als 5 Zoll haben wird, während das größere Modell im Bereich 6 Zoll angesiedelt sein wird. Beide Varianten des Samsung Galaxy S8 sollen abgeflachte Kanten, wie das derzeitige Edge-Modell der 7er Serie bekommen. Die Zeit der harten Smartphone-Kanten wäre damit bei Samsung wohl endgültig vorbei.
Das größere und teurere Modell des Samsung Galaxy S8, das den bereits bei Apple erprobten Zusatz "plus" tragen könnte, soll durch ein nahezu randloses Display nur unwesentlich größer als das kleinere Geschwister-Gerät sein.
Fingerscanner und mechanische Tasten verschwinden vielleicht
Ob es in Zukunft noch einen Fingerabdruckscanner geben wird, ist sehr ungewiss. Angeblich soll ein "Iris-Scanner", der die Netzhaut zur Identifikation seines Besitzers abscannt, fest eingeplant sein. Damit würde das Bauteil des Fingerabdruck-Scanners entfallen, was zur De-Komplexierung der Hardware führt. Auch die drei üblichen mechanischen Tasten, die für das Android-Betriebssystem benötigt werden, sollen komplett verschwinden und über das Touchdisplay abgebildet werden.
Auch Samsung setzt jetzt auf Dual-Kameras
Das Samsung Galaxy S8 wird das erste Gerät der Koreaner sein, das über eine Dual-Kamera verfügt. Nähere Daten zu den verbauten Kameramodulen sind noch nicht bekannt. Möglich wäre, dass auch die Frontkamera - um den Iris-Scanner zu ermöglichen - eine Doppellinse erhält. Damit würde Samsung an Apple vorbeiziehen. Die Kalifornier verbauen die Dualkamera bislang nur für die Hauptkamera und auch nur im teuren und großen iPhone 7 Plus.
Power-Overkill bei CPU und Grafik
Selbstverständlich wird auch wieder an der Leistungsschraube gedreht. So soll der verbaute Grafikchip in Zusammenarbeit mit Android "Nougat" eine 4K-Auflösung erlauben und im Samsung Galaxy S8 fast doppelt so schnell arbeiten wie die Grafik des Galaxy S7.
Bei der Haupt-CPU setzt Samsung angeblich auf einen neuen Snapdragon-Prozessor, dessen Leistung vor allem darauf getrimmt ist, den Erzrivalen Apple zu überflügeln.
Last not least: Samsung bekommt seine eigene Siri
Nach Siri bei Apple, Cortana bei Microsoft und Alexa bei Amazon wird beim Samsung Galaxy S8 mit Bixby ein weiterer digitaler Assistent das Licht der Smartphone-Welt erblicken. Da Samsung selbstverständlich weiter auf Googles Android setzt, dürfte es spannend werden, wie sich Bixby mit dem ebenfalls auf Zuruf von "OK Google" zur Verfügung stehenden Service des Betriebssystems verstehen wird.