Ein Leben ohne Smartphones – kaum vorstellbar, zählen die technischen Allround-Talente längst zur Standard-Ausrüstung für die Bewältigung des Alltags. Doch was wäre, wenn sie verschwinden würden? Was wenn ein Gesetz den Kauf und Verkauf solcher und ähnlicher Geräte verbieten würde? Keine völlig unsinnige Frage, standen wir doch ganz kurz vor eben jener Situation. Gerade jetzt lohnt also der Blick auf genaue diese „wenns“.
Tschüss Gegenwart, hallo 2000!
Es wirkte Mitte März wie ein verfrühter Aprilscherz und viele taten die interpolitischen Entwicklungen mit einem müden Lächeln ab. Smartphones und Tablets gehören schlicht dazu, können ob des gewaltigen Marktes jetzt ja nicht so einfach von der Bildfläche verschwinden. Tatsächlich ging es dem EU-Parlament hier nicht um die Geräte als solche, sondern die offenbar viel diskutierte CE-Kennzeichnung. Von einem generellen Verkaufsverbot war die Rede, welches den vorgestellten Paragraphen nach sämtliche Geräte mit dieser Kennung aus dem Verkehr ziehen wollte. Da das CE-Siegel logischerweise auf jedem modernen Smartphone und Tablet zu finden ist, hätte dies ein Leben ohne moderne Technik in sehr naher Zukunft bedeutet. CE steht bekanntlich für die Einhaltung von bestehenden EU-Richtlinien für die jeweilige Produktschiene. Eine Vereinbarung sozusagen, die ohnehin für problemlose Produktionen sorgen sollte und die jetzt offensichtlich nichts mehr wert zu sein schien. Dabei war kein neues Gesetz, sondern schlicht das Fehlen festgelegter Normen das Problem, die mit Ablauf einer bestimmten Frist unumkehrbar gewesen wären. So wären nicht nur Smartphones und Tablets betroffen gewesen, sondern sämtliche Technik, die auf Funkbasis arbeitet. In der Moderne kaum vorstellbar, stand die europäische Gesellschaft also kurz vor der Rückkehr ins technische Mittelalter, in dem wir auf Mobilität, WLAN-Router und Navis hätten verzichten müssen.
Es wäre nicht alles schlecht
Technik-Gegner waren sofort hellauf begeistert und sahen das abrupte Ende des technischen Aufschwungs als Schritt in die richtige Richtung. Tatsächlich lässt sich natürlich auch im finstersten Szenario ein Schimmer finden, wenn man denn tief genug gräbt. Klar, der Alltag würde durch das Fehlen zahlreicher mobiler Möglichkeiten deutlich an Geschwindigkeit verlieren. Reisende müssten sich bereits im Vorfeld genau im Klaren über ihre Ziele sein, im Straßenverkehr dürfte es zudem wenigstens kurzzeitig zu deutlich mehr Problemen und Stausituationen kommen. Denn auch wenn wir es als Selbstverständlichkeit abtun und bereits gar nicht mehr bemerken, sind Smartphone und Internet öfter in Benutzung als man vielleicht denkt. Natürlich nutzt nicht jeder ein Smartphone und besonders ältere Personen sind bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben auch ohne dieses nicht aufgeschmissen. Dennoch hat sich die globale Vernetzung insoweit durchgesetzt, als dass das Fehlen jeglicher Technik in diesem Zusammenhang nicht gerade wenig bewirken würde. Dabei darf man in erster Linie die stetig wachsende Branche nicht vergessen. In diesem Zusammenhang hätte das Einsetzen der Richtlinien gar vernichtende Auswirkungen auf zahlreiche Firmen und Angestellte sowie die gesamte Wirtschaft gehabt. Alles NOCH nur Theorie, so wurde gerade rechtzeitig eingelenkt und ein lückenschließendes Konzept angewendet.