Eine der wohl beliebtesten Positionen auf einem Selbstportrait ist das Peace-Zeichen. Doch nun wird die Victory-Geste womöglich zur Gefahr in der virtuellen Welt: Japanische Wissenschaftler bringen sie in den Zusammenhang mit Identitätsdiebstahl. Was sie herausgefunden haben und wie ihr euch schützen könnt, erfahrt ihr hier.
Sicherheitsvorkehrungen im Netz
Klar: Heutzutage weiß fast jeder über die Gefahren Bescheid, die im Internet lauern und kaum jemand geht mehr nachlässig mit seinen privaten Daten um. Handys werden durch einen Code gesichert, Passwörter so kompliziert wie möglich ausgewählt und allzu persönliche Informationen werden nicht mehr für alle Welt sichtbar auf Facebook gepostet. Doch nun könnten all diese Sicherheitsvorkehrungen durch eine einzige Geste zunichte gemacht werden – durch das Peace-Zeichen.
Das fanden die japanischen Forscher heraus
Japanische Wissenschaftler vom National Institute of Informatics (NII) haben sich die beliebte Foto-Geste mal ganz genau angesehen und entdeckt, dass man aus dem Victory-Zeichen den Fingerabdruck des Fotografierten auslesen kann. Dies machten sie vor kurzer Zeit in den Medien publik. Diese Informationen können sich Hacker und andere Kriminelle zunutze machen, denn der Fingerabdruck dient heute zum Beispiel dazu, das Smartphone zu entsperren. Weil die Hacker in der Lage sind, das Muster auf der Hand abzulesen und zu kopieren, können sie sich dementsprechend Zugang zu euren Handys verschaffen. Dies kann speziell in Zukunft zum Verhängnis der Nutzer werden, da biometrische Eigenschaften wie der Fingerabdruck immer häufiger benutzt werden, um sich zu identifizieren oder zu bezahlen.
So gelangen die Hacker an eure Peace-Bilder
Lange suchen müssen die Kriminellen nicht, um an ein für ihre Zwecke nützliches Foto zu kommen. So werden sie schnell in sozialen Netzwerken fündig, wo Menschen auf Party- oder Urlaubsbildern Peace zeigen. Die Ansprüche für einen erfolgreichen Identitätsklau sind nicht einmal hoch: Auch Fingerabdrücke auf Fotos, auf denen ihr bis zu drei Meter entfernt steht, können ausgelesen werden. Die Voraussetzung ist lediglich eine helle und scharfe Aufnahme des Fingers. Um den Abdruck nachzubauen, benötigen die Hacker nicht viele Materialien. Darunter fallen beispielsweise eine durchsichtige Folie, ein guter und hochauflösender Drucker, Holzleim und Graphitspray. Die persönlichen Daten, zu denen sich die Kriminellen auf diesem Weg Zugang verschaffen, verkaufen sie meist im Darknet.
Auf diese Weise schützt ihr euch vor dem Identitätsdiebstahl
Um selbst kein Opfer solch einer kriminellen Masche zu werden, könnt ihr einige Vorsichtsmaßnahmen treffen. Zum Beispiel solltet ihr nach den neusten Erkenntnissen darauf achten, keine Fotos ins Internet zu stellen, auf denen ihr die Victory-Geste zeigt. Achtet dabei auch auf ältere Peace-Bilder von euch, die sich bereits seit einiger im World Wide Web befinden. Außerdem arbeiten die japanischen Forscher an einem transparenten Film aus Titaniumoxid für die Finger, durch den die Abdrücke nicht erkannt werden können. Bis dieser auf dem Markt erhältlich ist, kann es jedoch noch eine Weile dauern.