Seit Februar dieses Jahres ist das neue Smartphone P10 von Huawei auf dem Markt. Huawei verspricht mit einem überarbeiteten Design und neuen Features ein deutliches Upgrade zu dem Vorgängermodell Huawei P9. Doch obwohl die Verbesserung in Bezug auf seine früheren Modelle ein wichtiger Faktor für Smartphone-Hersteller ist, darf die Konkurrenz nie aus den Augen gelassen werden. Denn sobald ein neues Gerät auf den Markt kommt, muss es sich nicht nur an seinen Vorgängern, sondern vor allem an seiner Konkurrenz messen lassen.

In der Technikwelt spricht man in diesem Zusammenhang von der „benchmark“, einem Vergleichswert also, der als Maßstab dafür gilt, was ein Smartphone heute können muss. Aus diesem Grund machen wir den Huawei P10 Check und überprüfen, was das Gerät kann und was nicht - und ob es vielleicht sogar über dem Standard liegt, den die Marktführer der Branche setzen.

Der Fingerabdruck-Scanner

Das wohl auffälligste Feature, das beim Huawei P10 Check ins Auge fällt, ist der überarbeitete Fingerabdruck-Scanner, der sich im Vergleich zu den Vorgängermodellen das erste Mal auf der Vorderseite des Telefons befindet. Dieser neue „Organische Minimalismus“, wie Huawei den Sensor nennt, erkennt nicht nur den Fingerabdruck des Users und entsperrt den Bildschirm, wie etwa bei Apple oder Samsung. Das Besondere an seiner Funktion ist, dass mit der Verwendung des Fingerabdrucks wesentliche Teile des Menüs gesteuert werden. Dementsprechend bewirkt etwa das nach rechts Wischen auf dem Scanner das Öffnen der zuletzt geschlossenen App.

Bessere Bildqualität

Huawei P10 CheckEine weitere Besonderheit, die sich beim Huawei P10 Check offenbart, stellt die Blende der Kameraobjektives mit einem Wert von f/1.8 dar. Durch die große Öffnung der Blende gelangt beim Fotografieren mehr Licht durch das Objektiv, was grundsätzlich zu einer höheren Bildqualität, auch bei schlechten Lichtverhältnissen, führt. Ein weiterer Vorteil der weit geöffneten Blende ist, dass die nicht fokussierten Objekte im Bild unschärfer werden und ein sogenanntes „Bokeh“ entsteht. Das lässt die Fotos des Huawei P10 professioneller erscheinen.

Der Portrait-Modus

Der Huawei P10 Check verrät uns außerdem, dass dieser Unschärfen-Effekt durch den neuen Portrait-Modus weiter verstärkt wird. Im Wesentlichen besteht die Funktion zum einen aus dem bereits bekannten Beauty-Mode des Vorgängermodells P9, der etwa kleinere Hautunebenheiten digital retuschiert. Die andere Komponente des Portrait-Modus ist der Bokeh-Effekt. Durch diesen Effekt wird, anders als durch die Blende, die Unschärfe der nicht fokussierten Objekte im Bild künstlich erzeugt. Der Schärfekontrast nimmt durch den Bokeh-Effekt also weiter zu. 

Abschließendes Urteil zum Huawei P10

Das Ergebnis des Huawei P10 Check: Das Gerät ist gut, aber nicht sehr gut. Das hat zwei Gründe: Erstens sind die Features des P10 nicht so herausragend, wie sie von Huawei angepriesen werden. So ist die letztendliche Bildqualität trotz der besseren Blende des P10 nicht höher als beim Vorgängermodell P9. Zudem stellt der Portrait-Modus zwar eine interessante Neuerung dar, doch bleibt er dabei eher eine nette Spielerei als ein unverzichtbares Feature. Zweitens ist die Akkulaufzeit des P10 im Vergleich zu seinen Konkurrenten deutlich kürzer. Hinzu kommt, dass der Bildschirm von Huaweis neuem Smartphone in Full HD zwar ein einwandfreies Bild liefert, jedoch hinter der Konkurrenz von Samsung oder LG bleibt, die ihre aktuellen Smartphones mit QHD Screens ausgestattet haben. Damit besitzt das Huawei P10 mit 544€ ein ausgewogenes Preis-Leitungs-Verhältnis. Doch in der obersten Liga der Smartphones spielt es nicht.