Mithilfe von Apps und Nutzungsrechten kann theoretisch jeder Smartphone-User überwacht werden. Im Prinzip lässt sich dagegen auch nicht viel machen, außer vielleicht auf spezielle Apps und Funktionen zu verzichten. Doch das ist natürlich in der heutigen Zeit keine Dauerlösung. Zum Glück gibt es auch andere, recht simple Möglichkeiten, sein Smartphone zu schützen, in gewisser Weise anonym zu nutzen und den digitalen Fingerabdruck zu vermeiden.
Unsichtbar und mobil
Oft fehlt sie, jeder würde sie gerne haben: die Privatsphäre. Doch Nutzungsrechte und speziell programmierte Funktionen der Smartphone-Apps lassen diese selten zu. Natürlich fällt so etwas bei schlichter Nutzung nicht immer auf, jedoch sollten die Möglichkeiten von Netzanbietern und allen, die es aus irgendwelchen Gründen interessieren könnte, nicht ungesehen bleiben. Mit diversen Apps, die natürlich auf solch geartete Nutzungsrechte verzichten, lässt sich das Smartphone fix in eine anonyme Surfmaschine verwandeln. Aber warum eigentlich, wenn man doch gar nichts zu verbergen hat? Fakt ist, dass die einmalige IP-Adresse des Smartphones stets vom Anbieter bereitgestellt wird. Somit ist es theoretisch für jeden möglich, bestimmte Personen anhand ihrer Identifikationsnummer im Netz zu finden und zu überwachen, ähnlich wie es mit einer Handynummer möglich ist. Über gängige Dienste wie Google werden zeitweise Aktivitäten und Standorte gelistet und über den lokalen Browserverlauf hinaus gespeichert. Überwachung ist zwar an manchen Stellen extrem sinnvoll, wird in Sachen persönlicher Kommunikation und Privatsphäre jedoch zu einem Ärgernis.
Tor vs. VPN
Im Prinzip gibt es zwei interessante Alternativen beim anonymen Surfen. Mit dem sogenannten Tor-Verfahren („The Onion Router“) wird die eigene ID im Netz verschleiert, indem die Verbindung des Smartphones über diverse Knotenpunkte aufgeteilt und somit verschlüsselt wird. Wie es aus diversen Crime-Serien bekannt ist, wird dadurch unklar gemacht, aus welchem Land man nun auf das Internet zugreift, was die Privatsphäre natürlich extrem fördert. Hierzu stehen der „Onion Browser“ für iOS-Geräte sowie „Orbot“ und „Orfox“ für Android-Nutzer in den Stores zur Verfügung. Da die Knotenpunkte jedoch von privaten Freiwilligen über lokale Netzwerke bereitgestellt werden, besteht hierbei die Gefahr eines Raubs von sensiblen Daten. Theoretisch ist es so dem letzten Knotenpunkt vor Eintritt in das Internet möglich, Daten wie Passwörter auszulesen. Zum Glück gibt es mit dem bekannten VPN-System noch eine weitere, sicherere Variante für das anonyme Surfen auf dem Smartphone. Mithilfe von „Virtual Private Network“-Apps bekommt das Smartphone bei jeder Nutzung einfach eine neue, anonyme IP-Adresse. Sicherheitsrisiken können hierdurch extrem minimiert werden, was im Vergleich zur Tor-Methode allerdings kostenpflichtig ist. Mit „Cyberghost“ oder „AirVPN“, die auch bei lokalen Netznutzern bekannt und beliebt sind, kann man für rund 50€ pro Jahr anonym Surfen. Vollends sicher ist aber auch dieses Verfahren nicht. So versehen einige App-Hersteller ihre VPN-Dienste mit Log-Dateien, die wiederum eine Auflistung der genutzten Clients speichern und somit wieder eine Lücke in der Anonymität bilden kann. Es reicht insgesamt allerdings nicht, den Browser auf Inkognito zu stellen; dies verhindert bloß die lokale Verlaufsspeicherung.